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Hartgekochte und gefärbte Eier sind beliebt.

© Holger Hollemann/dpa

Hühnerhaltung: Gefärbte Eier aus dem Supermarkt haben einen Haken

Hart gekocht, gefärbt, fertig: Ostereier aus dem Supermarkt sind ziemlich praktisch. Verbraucher, denen Tierwohl am Herzen liegt, sollten aber aufpassen.

Eier selber färben ist aufwendig – gerade an Ostern sind bunte, bereits hart gekochte Eier eine Alternative. Aber stammen sie auch von glücklichen Hühnern? Erkennen können Verbraucher das nicht. Denn eingefärbte Eier gelten als verarbeitet, weshalb die Hersteller ihre Herkunft nicht offenlegen müssen.

Das unterscheidet sie von rohen, unbehandelten Eiern, die gekennzeichnet werden müssen: So ist auf ihnen ablesbar, ob die Henne zum Beispiel im Käfig lebt oder an die frische Luft darf, ob sie in Deutschland oder in einem anderen EU-Land gehalten wird.

Es gibt ein Siegel, das Käfighaltung ausschließen soll

„Ich empfehle, bei gefärbten Eiern die Verpackung anzuschauen“, sagt Friedrich-Otto Ripke. Er vertritt die deutsche Geflügelwirtschaft und steht dem Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) vor. Der kennzeichnet Produkte von Betrieben, die nur Eier aus Boden-, Freilandhaltung oder ökologischer Erzeugung verarbeiten mit seinem KAT-Siegel. Auch ausländische Betriebe gehören zu den KAT-Mitgliedern.

Das ist relevant, weil 30 Prozent des deutschen Bedarfs an Eiern importiert werden. Allerdings haben bessere Haltungsbedingungen ihren Preis. Und Eier von Käfighühnern aus Polen oder Spanien seien eben günstiger, sagt Ripke. Hersteller können sie als gefärbte Eier verkaufen oder in Keksen, Mayonnaise oder Spätzle verwenden, ohne das kennzeichnen zu müssen.

Und solche importierten Eier könnten sogar von gequälten Hühnern stammen, darauf hat am Mittwoch die Tierschutzorganisation Peta aufmerksam gemacht. Ihr ist Videomaterial von Höfen aus Polen und den Niederlanden zugespielt worden. Darauf zu sehen sind unter anderem verletzte und kranke Hühner in Massentierhaltungsbetrieben. Als Vertreter der deutschen Geflügelindustrie sagt Ripke: „Wir fordern die Herkunftskennzeichnung auch auf verarbeiteten Produkten. Das ist überfällig.“

Alexandra Duong

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