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Schadenersatz: Geldregen für MAN

Im Streit um Schadenersatz für Bilanzfälschungen beim britischen Lkw-Hersteller ERF bekommt der MAN-Konzern umgerechnet rund 370 Millionen Euro von der Daimler-Chrysler-Tochter Freightliner.

München - Mit dem Kompromiss wird ein langwieriger Rechtsstreit beigelegt, der bereits Gerichte in England und den USA beschäftigt hat und ohne Einigung zu weiteren Verfahren geführt hätte. MAN hatte 2000 von der kanadischen Western Star deren britische Tochter ERF übernommen. Western Star war wiederum im Jahr 2001 vom amerikanischen Nutzfahrzeughersteller Freightliner gekauft worden, der zu Daimler-Chrysler gehört. MAN beklagte, beim Kauf von ERF über die finanzielle Lage getäuscht worden zu sein. Bei ERF waren nach dem Kauf Bilanzfälschungen im großen Stil aufgeflogen. Dadurch war MAN nach eigenen Angaben ein Schaden von rund 300 Millionen Pfund entstanden, den man von Freightliner als Nachfolger von Western Star zurückbekommen wollte.

Zuletzt hatte MAN im Dezember 2006 einen Etappensieg in dem Streit errungen. Ein Bezirks-Gericht im US-Bundesstaat Oregan hatte Ansprüche von MAN in Höhe von mindestens 488 Millionen Dollar bestätigt. Daimler-Chrysler hatte damals enttäuscht reagiert und "vehement" Einspruch angekündigt. Ausgangspunkt des neuen Verfahrens war das Urteil eines Londoner Gerichts im Jahr zuvor, das MAN Anspruch auf Schadenersatz zugesprochen hatte.

Mit dem nun geschlossenen Vergleich sind nach MAN-Angaben alle noch anstehenden Verfahren erledigt. "Die Vereinbarung sieht vor, dass Freightliner in den nächsten Tagen eine Entschädigung von 250 Millionen Pfund Sterling (370 Mio. Euro) an MAN leistet", heißt es in der Mitteilung. (tso/dpa)

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