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Schwarze Konten?: Geldwäsche-Vorwürfe gegen Société Générale

Neue Verdachtsmomente gegen die französische Großbank Société Générale: Einem Pressebericht zufolge existiert ein Kontennetzwerk, über das möglicherweise Schwarzgeld aus Russland gewaschen wurde.

Nach den ungenehmigten Milliardenspekulationen eines Händlers drohen der französischen Großbank Société Générale weitere Probleme durch eine Geldwäsche-Affäre. Wie die Zeitung "Le Parisien" berichtet, ist die interne Bankaufsicht auf ein Netz von hunderten Konten gestoßen. Die Ermittler vermuten, es handelt sich hierbei um Konten, die der Geldwäsche dienen. Nachdem die Société Générale vergangene Woche das Finanzministerium informiert hat, laufen bereits erste Ermittlungen der Geldwäsche-Einheit. Es geht "um dutzende oder gar hunderte Millionen Euro" ungeklärter Herkunft, die auf den Société-Générale-Konten schlummerten, zitiert "Le Parisien" einen Eingeweihten.

Scheinfirmen und russische Brüder

Der Fall hat aber nichts mit den Aktien-Spekulationen des Händlers Jérôme Kerviel zu tun, der dem Institut einen Handelsverlust von 4,82 Milliarden Euro beschert hat. Über die Bank wurde vermutlich seit 2006 Geld gewaschen, das teilweise in große Immobilienprojekte in Paris geflossen sein soll, heißt es in dem Bericht. Betroffen sind mindestens 800 Konten, die in der französischen Hauptstadtregion von Strohmännern oder Scheinfirmen in Société-Générale-Filialen eröffnet wurden. Nachforschungen haben ergeben, dass hinter ihnen zwei reiche Brüder aus Russland stehen, die in London leben.

In einer weiteren Geldwäsche-Affäre steht seit Montag auch Société-Générale-Chef Daniel Bouton vor Gericht. In dem Verfahren geht es um einen Pariser Betrügerring, der in den 90er Jahren im großen Stil in Frankreich gestohlene Schecks in Israel eingelöst haben soll. Die Société Générale wird wie mehrere andere Geldinstitute in dem Verfahren beschuldigt, vor der Geldwäsche die Augen verschlossen zu haben. (iba/afp)

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