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Der Gewinn soll 2019 von 3,8 auf bis zu 4,3 Milliarden Euro steigen.

© Arne Dedert/dpa

Pharmakonzern Merck: Gewinn im zweiten Quartal fast verdoppelt

Handelskonflikte scheinen für Merck kein Thema zu sein. Der Konzern profitiert von neuen Medikamenten und Meilensteinzahlungen.

Stefan Oschmann, Vorstandschef des Darmstädter Pharma- und Technologiekonzerns Merck, stimmt nicht in die derzeit düsteren Prognosen anderer Konzerne ein. „Von den aktuellen Handelskonflikten sind wir nicht betroffen“, sagte er am Donnerstag bei der Vorlage des Zwischenberichts für das zweite Quartal und das erste Halbjahr. Sorgen mache man sich trotzdem, weil es irgendwann doch indirekt auch Merck treffen könnte. Generell hält Oschmann diese Gefahr aber offenbar für überschaubar, unter anderem auch deshalb, weil die Lage in der Automobilindustrie für Merck nur eine geringe Rolle spielt.

Der Darmstädter Konzern mit seinen weltweit rund 53.000 Beschäftigten hat ein gutes erstes Halbjahr und ein sehr gutes zweites Quartal hinter sich. „Beim Umsatz sind wir in allen Unternehmensbereichen und Regionen deutlich gewachsen“, sagt Oschmann. Und auch das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf knapp vier Milliarden Euro, im Halbjahr gab es ein Plus von mehr als sieben Prozent auf 7,7 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn im 2. Quartal erhöhte sich sogar um fast 58 Prozent auf 618 Millionen Euro, von Januar bis Juni ergibt sich ein Plus von 11,5 Prozent auf 997 Millionen Euro. Und netto blieb unter dem Strich zwischen April und Juni ein Gewinn von 471 Millionen Euro, mit einem Plus von 91 Prozent fast einen Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Für das erste Halbjahr ergibt sich ein um gut zwölf Prozent höherer Nettogewinn von 659 Millionen Euro.

Hohe Meilensteinzahlungen von Partnern

Grund für den, so Oschmann, „Ertragssprung“ waren neue Medikamente, starkes Wachstum auch im Bereich Life Science mit technologischen Lösungen und Dienstleistungen für die Arzneimittelherstellung und besonders auch sogenannte Meilensteinzahlungen aus diversen Entwicklungsallianzen, die Merck abgeschlossen hat. Von den Pharmakonzernen Pfizer, GlaxoSmithKline und einem weiteren Partner erhielten die Darmstädter im zweiten Quartal insgesamt rund 140 Millionen Euro. „Diese Zahlungen belegen unsere Erfolge beim Entwickeln innovativer Arzneimittel“, sagt Oschmann.

Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bekräftigt Merck seine Prognose für das gesamte Jahr. Der Umsatz soll um drei bis fünf Prozent auf 15,3 bis 15,9 Milliarden Euro - nach 14,8 Milliarden 2018 - steigen, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll zehn bis 13 Prozent höher bei 4,15 bis 4,35 Milliarden Euro liegen nach 3,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Im zweiten Halbjahr will Merck auch die 6,5 Milliarden Dollar (rund 5,8 Milliarden Euro) schwere Übernahme des US-Unternehmens Versum Materials abschließen. Dadurch wird Merck nach den Worten Oschmanns zu einem weltweit führenden Anbieter von Elektromaterialien und werde von „attraktiven, nachhaltigen Wachstumstrends profitieren“.

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