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 Windkraftanlagen verschiedener Hersteller drehen sich hinter einem blühenden Rapsfeld in einem Windpark.

© dpa/Jens Büttner

Großteil durch Windenergie: Erneuerbare deckten von Januar bis März Hälfte des deutschen Stromverbrauchs

Rund 69 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden im ersten Jahresviertel durch erneuerbare Energien erzeugt. Verbände rufen zu weiterem Ausbau auf.

Die erneuerbaren Energien in Deutschland haben in den ersten drei Monaten des Jahres rund die Hälfte des hierzulande verbrauchten Stroms geliefert. Insgesamt erzeugten Windkraft-, Solar- oder Biogasanlagen rund 69 Milliarden Kilowattstunden Strom, wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Freitag mitteilten.

Allein die Windenergie an Land produzierte demnach 38 Milliarden Kilowattstunden Strom und lieferte damit mehr als ein Viertel des Strombedarfs.

Der prozentuale Anstieg des Erneuerbaren-Anteils sei allerdings zum Teil auch auf den krisenbedingt gesunkenen Stromverbrauch zurückzuführen, erklärten ZSW und BDEW. Er lag im ersten Quartal gut sechs Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Da die Erneuerbaren-Quote als Anteil am Stromverbrauch bemessen wird, erhöhe ein niedrigerer Verbrauch die Quote und umgekehrt.

„Egal, ob für Energiewende, Wärmewende, Verkehrswende oder Wasserstoffhochlauf: Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir noch viel mehr grünen Strom als wir heute haben“, mahnte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae.

Verbände fordern Umsetzung der Pläne

Die Bundesregierung habe hierzu bereits einige Maßnahmen angestoßen. Nun gehe es um die Umsetzung - zum Beispiel von schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren. Andreae forderte hierzu eine „Gelingenshaltung bis in jede Amtsstube“.

Gleichzeitig müsse Deutschland den Netzaus- und -umbau vorantreiben, einen Markt für Wasserstoff schaffen und die Weichen dafür stellen, dass sich auch Investitionen in steuerbare Stromerzeugungskapazitäten lohnen. „So kann die Energiewende zum Erfolg werden.“

ZSW-Chef Frithjof Staiß forderte eine auch länderübergreifende Dynamik beim Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung in Europa und nannte den Nordsee-Gipfel in Ostende als positives Beispiel. Dort vereinbarten neun Staaten, die Windkraftleistung in der Nordsee bis 2030 massiv auszubauen.

Den Berechnungen zufolge wurden im ersten Quartal insgesamt 148 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Das waren acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Aus regenerativen Quellen stammten rund 69 Milliarden Kilowattstunden Strom: 38 Milliarden aus Windkraftanlagen an Land, knapp acht Milliarden aus Solaranlagen, gut elf Milliarden aus Biomasse, sieben Milliarden aus Wind auf See und vier Milliarden aus Wasserkraft.

Gemessen an der Stromerzeugung betrug der Anteil der erneuerbaren Energien im ersten Quartal rund 47 Prozent. Die Bruttostromerzeugung umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. (AFP)

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