Cyberkriminalität: Hacker erbeuten 380.000 Kundendaten bei British Airways

British Airways ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Kriminelle hätten die Daten von Kunden erbeutet, sagte Firmenchef Alex Cruz der "BBC" am Freitag. Die Betroffenen seien unverzüglich informiert worden. Es habe sich um einen sehr ausgefeilten Angriff gehandelt. Sollten finanzielle Schäden entstehen, werde die Fluggesellschaft diese ersetzen. Er entschuldigte sich bei den Kunden für den Diebstahl. "Wir nehmen den Schutz der Daten unserer Kunden sehr ernst", sagte er. Die Aktien der Muttergesellschaft International Airlines Group gaben im frühen Handel etwa vier Prozent nach.

British Airways hat ihren von dem Datendiebstahl betroffenen Kunden Entschädigungszahlungen versprochen. "Wir fühlen uns zu 100 Prozent dazu verpflichtet, sie zu entschädigen", sagte Alex Cruz am Freitag der BBC. Betroffene würden Ausgleichszahlungen für "alle finanziellen Umstände" erhalten, die sie durch den "böswilligen" Hackerangriff erlitten hätten, sagte Cruz.

Am Donnerstag hatte das Unternehmen eingeräumt, dass Daten bei Buchungen über seine Internetseite oder App verloren gegangen seien. Betroffen seien persönliche und finanzielle Daten von Kunden bei etwa 380.000 Kartenzahlungen.

Reisedetails und Passdaten nicht gestohlen

Demnach konnten die Informationen über einen Zeitraum von rund zwei Wochen - vom Abend des 21. August bis zum Abend des 5. September - abgegriffen werden, teilte IAG mit.

Viele Kunden hatten noch in der Nacht eine E-Mail von der Fluggesellschaft bekommen mit der Aufforderung, vorsichtshalber umgehend Kontakt mit ihrer Bank aufzunehmen. „Es tut uns sehr leid, aber Sie könnten betroffen sein“, hieß es darin.

Reisedetails oder Passdaten seien nicht gestohlen worden. Zudem seien die Polizei und die entsprechenden Behörden eingeschaltet worden. Inzwischen funktioniere die Internetseite wieder normal.

Es ist nicht das erste Mal, dass British Airways mit Computerproblemen zu kämpfen hat. Im Mai 2017 legten Schwierigkeiten bei der Stromversorgung die Rechner des Unternehmens lahm. In der Folge blieben 75.000 Passagiere am Londoner Flughafen Heathrow am Boden. Später mussten wegen Problemen beim System eines Zulieferers Flüge gestrichen oder verschoben werden. (Reuters, dpa)