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Ein Mann geht durch die Köllner Fußgängerzone.

© Oliver Berg/dpa

Heizungsgesetz, hohe Preise und allgemeine Verunsicherung: Verbraucherstimmung in Deutschland wird nicht wirklich besser

Die Verbraucherstimmung steigt Konsumforschern zufolge nur ganz langsam. Insgesamt ist sie schlechter als im Corona-Lockdown.

Die Verbraucherstimmung in Deutschland erholt sich nur schleppend. Während die Erwartungen der Deutschen hinsichtlich ihres Einkommens im Mai zum achten Mal in Folge zugelegt hätten, gebe sowohl bei der Anschaffungsneigung als auch bei der Konjunkturerwartung leichte Einbußen, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK in seiner neuesten Untersuchung zum Konsumklima am Mittwoch mit.

GfK prognostiziert für das Konsumklima für Juni minus 24,2 Punkte und damit 1,6 Punkte mehr als im Mai dieses Jahres. Vor der Corona-Pandemie hatte sich das Konsumklima vergleichsweise konstant etwa bei plus 10 Punkten bewegt.

„Die Verbraucherstimmung zeigt momentan keinen klaren Aufwärtstrend. Folglich hat sich auch der Anstieg des Konsumklimas wieder etwas verlangsamt“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Eine niedrigere Sparneigung hat in diesem Monat den Stillstand bei der Erholung des Konsumklimas verhindert.“

Andererseits verunsicherten hohe Preise für die Lebenshaltung die Verbraucher. Hinzu komme, dass die Diskussionen um das neue Heizungsgesetz der Regierung vor allem Immobilienbesitzern Sorgen bereiteten.

Die Konsumstimmung liege aber weiter unter dem niedrigen Niveau des Frühjahrs 2020. Damals herrschte Corona-Lockdown. Das nach wie vor sehr niedrige Niveau des Konsumklimas deute darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen wesentlichen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten werde. Die zu erwartenden Kaufkraftverluste würden reale Zuwächse bei der Binnenkonjunktur verhindern.

Vor allem die Erwartungen an deutlich höhere, tarifliche Einkommenszuwächse sind für das optimistischere Stimmungsbild bei den Einkommen verantwortlich. Viele Arbeitnehmer gingen davon aus, dass durch die Lohn- und Gehaltserhöhungen die Preissteigerungen zumindest teilweise gutgemacht werden können. Damit würden Kaufkraftverluste weniger gravierend ausfallen als ursprünglich befürchtet. (dpa)

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