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Wirtschaft: Hightech-Industrie erwartet das Ende der Krise

Die Aussicht auf eine Erholung der Halbleiter-Branche und eine anziehende Nachfrage nach Computern im laufenden Jahr stimmt die Hightech-Industrie weltweit optimistisch. Vor allem Chiphersteller wie Infineon profitieren vom nahenden Ende der Rezession und steigenden Preisen für Speicherchips (siehe Lexikon).

Die Aussicht auf eine Erholung der Halbleiter-Branche und eine anziehende Nachfrage nach Computern im laufenden Jahr stimmt die Hightech-Industrie weltweit optimistisch. Vor allem Chiphersteller wie Infineon profitieren vom nahenden Ende der Rezession und steigenden Preisen für Speicherchips (siehe Lexikon). Abzulesen ist dies an den Aktienkursen: Sowohl die US-Technologiebörse Nasdaq als auch der Neue Markt in Frankfurt verzeichnen seit Jahresanfang kräftige Zuwächse. Allein die Infineon-Aktie legte bis Freitag innerhalb von drei Tagen um rund 20 Prozent auf mehr als 27 Euro zu.

Der deutsche Halbleiterhersteller erwägt nach dem südkoreanischen Hynix-Konzern nun auch, Speicherbausteine teurer zu verkaufen. "Wir überlegen, die Preise für DRAM-Chips zu erhöhen", sagte Infineon-Sprecher Ralph Heinrich am Freitag in München. Am Mittwoch hatte Hynix mit Wirkung zum 1. Januar Preissteigerungen für DRAMs in Höhe von 30 Prozent bekannt gegeben. Es war die dritte Anhebung innerhalb eines Monats durch das südkoreanische Unternehmen. Auch der heimische Hynix-Konkurrent Samsung will nun seine Preise erhöhen. Infineon-Chef Ulrich Schumacher hatte Hynix und Samsung zuletzt für den drastischen Preisverfall verantwortlich gemacht.

Trotz des jüngsten Preisanstiegs verkaufen die Produzenten immer noch unter ihren Herstellungskosten. Von der Gewinnschwelle ist dabei Infineon noch immer wesentlich weiter entfernt als die Konkurrenz aus Korea. Während dort ein 128-Megabit-Chip für rund 3,50 US-Dollar hergestellt werden kann, kostet Infineon ein solcher Halbleiter gut sechs US-Dollar (rund 6,50 Euro). Der Marktpreis liegt aber trotz eines Anstiegs um mehr als zehn Prozent in dieser Woche erst bei durchschnittlich 2,60 US-Dollar. Für Euphorie ist es nach Einschätzung von Analysten deshalb noch viel zu früh. Auch sie sind durch die beispiellose Krise der Branche vorsichtiger geworden.

Dennoch geben sich immer mehr Experten zuversichtlich: "Es scheint, dass wir den Beginn des nächsten Aufschwungs sehen", sagte Theo Kitz vom Bankhaus Merck Finck & Co am Freitag in München. Anleger versetzt der Ausblick seit Tagen in Kauflaune. Auch am Freitag kletterten die Kurse am Neuen Markt und im Dax. Viele Investoren hätten aus steuerlichen Gründen zum Jahresende Papiere verkauft und kämen nun in den Markt zurück, sagte ein Broker des Handelshauses Lang & Schwarz. "Die Stimmung am Markt ist nach wie vor gut", sagte ein Frankfurter Händler. Der Dax habe die Marke von 5300 Punkten überwunden und besitze weiteres Potenzial nach oben. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Arbeitsmarktzahlen hätten zusätzlich für Erleichterung auf dem Parkett gesorgt. Die Zahl der Erwerbslosen war im Dezember weniger stark gestiegen als erwartet. Der Nemax 50 lag am späten Nachmittag 2,2 Prozent im Plus bei 1280 Zählern. Der Dax legte rund ein Prozent auf 5327 Punkte zu. Beflügelt wurden die Kurse von guten Vorgaben aus den USA - die Nasdaq hatte am Donnerstag 3,3 Prozent gewonnen - und Japan. Dort legte der Nikkei-Index um 328 Punkte (3,1 Prozent) zu. Infineon-Aktien konnten sich erneut um 3,2 Prozent verteuern.

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