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Waschmaschine

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Waschmaschinen im Test: Im Schleudergang

Bei den elf getesteten Geräten war das Ergebnis so bunt wie die Wäsche: Miele wusch am besten, Samsung am schlechtesten.

Es ist ein Riesenhaufen voller schmutziger Socken, Unterhosen und Kleckerlätzchen, der sich da jedes Jahr auftürmt. 550 Kilogramm Wäsche muss jeder deutsche Haushalt im Schnitt bewältigen. Und weil das nicht nur eine Menge Stoff ist, sondern auch eine Menge Zeit in Anspruch nimmt, lohnt es sich, vor dem Kauf einer neuen Waschmaschine ganz genau hinzuschauen. Übrigens auch wegen der großen Qualitätsunterschiede: Elf verschiedene Modelle hat sich die Stiftung Warentest näher angeschaut, die beste (Miele) hält 18,5 Jahre, die schlechteste (Samsung) gab schon nach vier Jahren ihren Geist auf. Dafür sind aber auch die Preisunterschiede ganz beachtlich. Eines war nach dem Test klar: Bei diesem Alltagshelfer rechnet es sich, ein bisschen mehr Geld auszugeben.

Auf eine Schleuderleistung von 1400 Umdrehungen in der Minute brachten es alle, auch optisch unterscheiden sie sich kaum. Der Teufel steckt auch bei der Waschmaschine im Detail. Bei den elf getesteten Frontladern – so heißen die Geräte, weil sie von vorne gestopft werden – zeigten sich unter Extrembelastung im Langzeittest erhebliche Unterschiede. Getestet wurden neben der Leistung beim Waschen, Spülen und Schleudern auch die Handhabung, Umwelteigenschaften wie Wasserverbrauch sowie die Sicherheit vor Wasserschäden.

Ein Prädikat erhielten am Ende nur diejenigen, die 1840 Waschgänge ohne große Ausfälle überstanden. Immerhin acht der elf getesteten Maschinen schafften das. Am Ende gefiel den Testern das Gerät von Miele (W 3741) am besten. Lange Lebensdauer, solide Waschleistung, geringer Strom- und Wasserverbrauch und zu alledem noch besonders leise beim Waschen. Das war den Prüfern ein „gut“ wert. Allerdings war die Miele-Maschine mit einem Preis von 1030 Euro auch die zweitteuerste im Test. Nur knapp halb so viel (540 Euro) kostet die Zweitplatzierte, ein Gerät von Bosch-Siemens. „Sie wäscht gut, kommt ohne technische Pannen über die Jahre und schützt sehr gut vor Wasserschäden“, schreiben die Tester, die dem Bosch-Modell das beste Preis-Leistungs- Verhältnis attestierten.

Aber es gab auch Ausfälle. So machten die getesteten (baugleichen) Samsung- Geräte schon nach simulierten vier bis sechs Jahren Laufzeit schlapp, weil die Aufhängefedern für den Laugenbehälter im Dauertest brachen. Ein Fehler, der ernsthafte Folgen haben kann: Der Laugenbehälter umgibt die Waschtrommel und fängt das dort ein- und abfließende Wasser auf. Wenn er nicht richtig sitzt, kann es ziemlich nass werden. Mehr als ein „mangelhaft“ war für Samsung daher nicht drin, darüber kann auch der günstige Preis von 515 Euro nicht hinwegtrösten. Das Unternehmen hat nach Angaben der Stiftung Warentest aber versichert, dass seine Maschine inzwischen mit anderen Federn verkauft wird. Durchgefallen ist auch die einzige „Dampfmaschine“ im Test – eine LG, die Wäsche in der Trommel bedampft. Die Waschleistung war mittelmäßig, nach (simulierten) fünf Einsatzjahren streikte zudem der Programmablauf, das ganze bei einem Anschaffungspreis von 1350 Euro. Das reichte insgesamt nur für ein „ausreichend“.

Maren Peters

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