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Nur ideelle Unterstützung will das Land Berlin fürs Anlegen von Dachlandschaften wie auf diesem Öko-Haus des Architekten Frei Otto in Berlin geben.

© Stephanie Pilick/dpa

Förderprogramm Dachbegrünung: Berlin will grüne Dächer – gibt aber kein Geld

SPD und CDU wollen die Entwässerungsgebühren für Gründachbesitzer eventuell senken und prüfen baurechtliche Erleichterungen. Finanzielle Unterstützung wird aber nicht gewährt.

Eine „Initiative für grüne Dächer und Fassaden“ in Berlin hat das Abgeordnetenhaus am Donnerstag mit den Stimmen der Großen Koalition von SPD und CDU beschlossen. Dächer, Fassaden und Wände sollen im Rahmen der Initiative „weitest möglich begrünt und ökologisch aufgewertet werden“. Ziele sind ein kühlender Effekt auf das Stadtklima, eine Entlastung der Stadtkanalisation bei Starkregen, eine Stärkung der Artenvielfalt und mehr Freiräume für die Berliner durch mehr Dachgärten.

Dazu soll der Senat verschiedene Maßnahmen ergreifen, die die Begrünung von Dächern erleichtern. Dazu gehören: Überprüfung des Bauordnungsrechts hin zu einer Vereinfachung, Prüfung von Erleichterungen beim Nachweis der statischen Eignung eines Daches, Prüfung von Privilegien beim Denkmalschutz und bei abstandsrechtlichen Vorschriften, Prüfung der Ermäßigung von Entwässerungsgebühren. Ob diese Erleichterungen kommen, steht also noch nicht fest.

Keine konkrete Zielvorgabe

Beschlossen wurde dagegen, dass der Senat mehr Öffentlichkeitsarbeit für Gründächern machen soll. Weiter soll er eine Internetplattform zu dem Thema aufbauen, einen Gründachwettbewerb veranstalten und Vorgaben für Begrünungen von öffentlichen Bauten machen.

Das hört sich erst einmal gut an. Ein entscheidender Punkt aber fehlt im Vergleich zu einem Antrag der Grünen, die 2015 den ersten Vorstoß zum Thema Gründächer gemacht hatten: Es wird vom Land keine Fördermittel für den Bau von Gründächern geben. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde abgelehnt.

Für Silke Gebel, umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus, fehlt im Beschluss von SPD und CDU außerdem eine konkrete Zielvorgabe. In der Gründachstrategie der Grünen stand, dass so wie in Hamburg mindestens siebzig Prozent der Neubauten mit Flachdach begrünt sein sollten. Zwanzig Prozent davon sollten als Dachgärten Freiräume für die Bewohner der Häuser bieten.

„Was aber gar nicht geht, ist Ihr Vorschlag, dass Gründächer als Ausgleichsmaßnahme für Bautätigkeiten geltend gemacht werden. Ein gefällter Baum am Boden ist nicht durch ein Moosdach im 5. Stock zu ersetzen“, sagte Gebel in ihrer Rede. Gründächer als Ausgleichsmaßnahme sind aber auch noch in der Prüfung und noch keine beschlossene Sache.

Informationen zum Anlegen eines begrünten Daches und über Fördermittel etwa von der KfW gibt es beim Dachgärtnerverband.

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