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Die Mieten steigen sowohl im Neubau als auch im Bestand – und zwar auch außerhalb der Metropolen. Die größte Veränderung gibt es laut neuen Zahlen von ImmoScout24 allerdings im Kaufmarkt.  

© dpa/Frank Rumpenhorst

Bis zu 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr: Deutschlandweit steigen die Mieten für Wohnungen

Der Mietmarkt ist weiterhin angespannt, auch außerhalb der großen Metropolen. Das zeigen neue Zahlen des Online-Suchportals ImmoScout24. Für eine Überraschung sorgt der Kaufmarkt.

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Die Nachfrage nach Mietwohnungen in Deutschland zieht deutlich an. Dies führt vor allem beim Neubau zu höheren Mieten, wie am Dienstag aus einer Studie der Immobilien-Plattform ImmoScout24 hervorgeht.

„Der Nachfragedruck am Mietmarkt erreicht einen neuen Höchststand und verdeutlicht die angespannte Lage“, sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. „Längst ist die steigende Nachfrage nicht mehr ein Phänomen der Metropolen.“

Auch deren Umland sowie regionale Zentren und gut angebundene Wirtschaftsstandorte zögen immer mehr Suchende an. So sei die Nachfrage nach Mietraum im Umland der Top 8 Metropolen zwischen April und Juni binnen Jahresfrist um 17 Prozent gestiegen und in anderen Städten um 19 Prozent.

Mietpreise beim Bestand und Neubau steigen

Die Mietpreise für Neubauwohnungen in den Angeboten auf der Plattform von ImmoScout24 stiegen bundesweit im Frühjahr um 2,7 Prozent zum Jahresanfang. Binnen Jahresfrist zogen die Preise sogar um 8,7 Prozent an.

Somit wurde eine durchschnittliche Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern im Neubau für 856 Euro Kaltmiete im Monat angeboten. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 12,23 Euro.

In München allerdings, dem traditionell teuersten Pflaster unter Deutschlands Metropolen, kostete die Miete im Neubau im Schnitt 1756 Euro bei 25,08 Euro pro Quadratmeter. Die Miete bei Bestandswohnungen blieb im zweiten Quartal deutschlandweit unverändert, lag aber 4,2 Prozent über dem Vorjahr. Demnach kostete die durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung 599 Euro, bei 8,56 Euro pro Quadratmeter.

Die Menschen wollen wieder kaufen.

Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24

Höhere Nachfrage nach Kaufobjekten – aber Preise sinken

Trotz deutlich mehr Nachfrage sind die Preise für viele Kaufimmobilien im Frühjahr noch leicht gesunken. In sieben von acht Metropolen waren die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand von April bis Juni zum Vorquartal zwar weitgehend stabil, wie ImmoScout24 weiter mitteilte.

Bundesweit allerdings sanken die Preise hier um 1,1 Prozent und für Neubauwohnungen um 2,1 Prozent. Grund sei etwa, dass es weniger Neubauprojekte gebe und diese vermehrt am Stadtrand entstünden und nicht in der Innenstadt. „Somit entsteht weniger Dynamik bei der Preisentwicklung.“

47 Prozent
mehr Kontaktanfragen im Kaufmarkt in Deutschlands großen Metropolen.

Insgesamt sieht ImmoScout24 Zeichen für eine Belebung am Markt. „Der Kaufmarkt für Immobilien nimmt weiter an Fahrt auf, die Phase des Abwartens ist auf Käufer- und Verkäuferseite vorbei“, sagte Geschäftsführerin Crockford. Sowohl Kontakt- als auch Finanzierungsanfragen auf der Internet-Plattform nehmen demnach stark zu. „Die Menschen wollen wieder kaufen.“ Zugleich kämen mehr Einfamilienhäuser auf den Markt.

Besonders zeige sich das in den Metropolen. Das Interesse am Kauf – gemessen an den Kontaktanfragen bei ImmoScout24 – nahm der Studie zufolge in den größten acht Städten im Jahresvergleich um 47 Prozent zu. Dies sei der höchste Stand seit 2017. Dieser Trend setzt sich demnach auch im Umland der Metropolen fort (+36 Prozent).

Die Kaufpreise für Bestandshäuser lagen deutschlandweit im zweiten Quartal 0,9 Prozent im Plus, für neu gebaute Häuser allerdings 0,6 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. (Reuters)

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