zum Hauptinhalt

Einkaufsstraßen-Ranking: Goldgräber am Tauentzien

Die Kaufingerstraße in München ist Deutschlands meistbesuchte Einkaufsmeile. Das ergab eine aktuelle Frequenzanalyse des Beratungsunternehmens BNP Paribas Real Estate, die auf einer Zählung von Passanten in 96 Einkaufsstraßen in 27 deutschen Städten beruht. Auch Berliner Shoppingmeilen gewinnen an Bedeutung.

„Der konsumige Mix aus trendigen Flagship Stores, Kaufhäusern und angesagten Filialisten sorgt für ein sehr vielfältiges und attraktives Angebot. Deshalb ist es nicht überraschend, dass die Kaufingerstraße in München mit einer Frequenz von 12 991 Passanten pro Stunde ihren ersten Platz verteidigen konnte. Allerdings ist der Kampf in der Spitzengruppe immer sehr eng und wird jedes Jahr wieder aufs Neue ausgefochten“, erläutert Christoph Scharf, Geschäftsführer BNP Paribas Real Estate Retail Services.

Auf Rang zwei folgt wie im Vorjahr die Kölner Schildergasse mit 11902 Passanten. Vor dem Hintergrund des nicht optimalen Wetters zum Zeitpunkt der Zählung ist dies ein eindrucksvoller Beweis für die Anziehungskraft und Beliebtheit dieser Einkaufsstraße. Zwei Positionen verbessert hat sich die Bahnhofstraße in Hannover, die mit einer Frequenz von 11329 Passanten auf dem Bronzeplatz landet. Der zeitgleiche Auftakt des Hannoveraner Schützenfestes hat hier vermutlich die Frequenz noch etwas beflügelt.

Nur knapp dahinter auf Rang vier platziert sich die Frankfurter Zeil mit 11286 gezählten Passanten, die damit eine Position gegenüber 2013 verloren hat. Komplettiert wird das Führungsquintett von der Neuhauser Straße in München (10 810). Damit ist die bayrische Landeshauptstadt der einzige Standort mit zwei Shoppingmeilen unter den Top fünf. „Damit haben es vier der fünf meist frequentierten Einkaufsstraßen des vergangenen Jahres auch jetzt wieder in die Spitzengruppe geschafft. Dies ist schon ein kleines Indiz dafür, dass trotz leichter Positionsverschiebungen aufgrund äußerer Einflüsse, wie dem Wetter oder kleinere Baustellen, die grundsätzliche Beliebtheit und Frequenz im zeitlichen Verlauf recht stabil ist“, erklärt Scharf.

Auf den nächsten Rängen liegen die Hohe Straße in Köln (10 664), die Hannoveraner Georgstraße (9824), der Westenhellweg in Dortmund (8474), die Berliner Tauentzienstraße (8036) sowie die Königstraße in Stuttgart (7949). Mit Ausnahme der Tauentzienstraße, die einen großen Sprung nach vorne gemacht hat, waren auch diese Lagen bereits 2013 in der Spitzengruppe vertreten.

Die Bundeshauptstadt Berlin ist „Retail-Hotspot“ und Mekka der Einzelhändler in Deutschland. Als Modemetropole mit Messen wie der Bread & Butter und Panorama positioniert sich Berlin als „Place to be“ für viele Einzelhändler. Besonders geschätzt werden die vielen über das Stadtgebiet verteilten Einkaufslagen mit jeweils eigenen, unterschiedlichen Charakteren, die eine zielgruppenorientierte Kundenansprache ermöglichen.

Die Nachfrage hielt sich auch im ersten Halbjahr auf dem bekannt hohen Niveau. Aufgrund der über die Stadtteile verteilten Einkaufslagen finden sich die Flaniermeilen der Hauptstadt in der Regel nicht in der Liste der bundesweit bestfrequentierten Straßen wieder. Umso beachtlicher ist jedoch, dass mit der Tauentzienstraße und der Friedrichstraße (7700 Passanten; Rang zwölf) in der aktuellen Zählung gleich zwei Lagen in den Top 20 zu finden sind.

Darüber hinaus positioniert sich auch die Wilmersdorfer Straße mit rund 6100 Passanten pro Stunde im oberen Mittelfeld. Um den Hackeschen Markt konzentriert sich das Geschehen zunehmend auf die Rosenthaler Straße und die Neue Schönhauser Straße, beide mit höheren Frequenzen als im Vorjahr. Der Alexanderplatz sollte mit der Eröffnung des Geschäftshauses Alea 101 deutlich gewinnen. Von einer weiteren Attraktivitätssteigerung ist folglich auszugehen. Der Berliner Markt profitiert von einer sehr hohen Flächennachfrage, die in der Vergangenheit zu kontinuierlich steigenden Höchstmieten geführt hat. (Tsp)

Tsp

Zur Startseite