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Die türkische Währung hat seit Jahresanfang etwa 40 Prozent an Wert verloren.

© Lefteris Pitarakis/AP/dpa

Lira-Krise: Immobiliengeschäfte in der Türkei künftig nur noch in Lira

Immobilienverträge, die in einer ausländischen Währung abgeschlossen werden, sind in der Türkei gang und gäbe. Doch damit ist jetzt Schluss.

In der Türkei dürfen angesichts der Währungskrise Immobiliengeschäfte künftig nur noch in der heimischen Lira abgeschlossen werden. Dies gelte nicht nur für neue Kauf- und Mietverträge, heißt es am Donnerstag im Amtsblatt. Auch alle bereits in einer ausländischen Währung abgeschlossenen Verträge müssten binnen 30 Tage auf Lira umgeschrieben werden. Immobilienverträge, die in einer ausländischen Währung wie Euro oder Dollar abgeschlossen werden, sind in der Türkei weit verbreitet. Mit dem Schritt reagiert Präsident Recep Tayyip Erdogan auf den massiven Kursverfall der Lira: Die türkische Währung hat seit Jahresanfang etwa 40 Prozent an Wert verloren.

Mit ein Grund für den Kurssturz sind Sorgen um die Unabhängigkeit der Notenbank: Der mit großer Machtfülle ausgestattete Präsident ist ein erklärter Gegner von hohen Zinsen.

Am Mittag entscheidet die türkische Notenbank über den Leitzins, der derzeit bei 17,75 Prozent liegt. Die Währungshüter sehen angesichts der ausufernden Inflation im Land Handlungsbedarf, haben aber bislang keine Details verlauten lassen. Ökonomen setzen auf eine Erhöhung auf 22,0 Prozent. Sollte es nicht zu einer deutlichen Zinserhöhung kommen, droht ein weiterer Absturz der Landeswährung - mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft.

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