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Importe um 91 Prozent gesunken: Handel mit Russland nahezu bedeutungslos
Auf der Liste der wichtigsten Importländer Deutschlands fällt Russland von Platz elf auf Rang 46. Die Ausfuhren übersteigen nun die Einfuhren.
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Ein Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der deutsche Außenhandel mit Russland nahezu in der Bedeutungslosigkeit versunken. Die russischen Importe im Februar brachen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 91 Prozent ein, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Russland stürzte so von Rang elf der bedeutendsten Importländer auf Rang 46 ab. Erstmals seit Langem verzeichnete Deutschland einen Exportüberschuss.
Der Wert von nach Deutschland importierten russischen Waren betrug den Angaben zufolge im Februar noch 0,3 Milliarden Euro. Im Februar 2022 hatten alleine die Einfuhren an russischem Erdöl und Erdgas noch 2,2 Milliarden Euro an Wert betragen. Zuletzt kam nur noch eine Restmenge aus Russland. Auch die russischen Importe weiterer Energieprodukte wie Kokereierzeugnisse und Kohle sanken im Jahresvergleich um über 90 Prozent.
Russland war lange wichtiger Energielieferant
Die Bundesregierung hatte sich infolge des Krieges darum bemüht, die Handelsbeziehungen mit Russland schrittweise herunterzufahren. Bis in die zweite Jahreshälfte 2022 blieb Russland jedoch ein wichtiger Energielieferant. Wegen der zeitweise stark gestiegenen Preise für Energieprodukte legten die Importe im vergangenen Jahr wertmäßig sogar zu.
Zugleich brachen die deutschen Exporte nach Russland ein. Der Importüberschuss wuchs auf das größte Defizit des deutschen Außenhandels mit Russland seit Gründung der Russischen Föderation im Jahr 1992 an.
Mittlerweile kommen aber kaum noch Waren aus Russland in Deutschland an. Außerdem sind die Preise am Energiemarkt wieder gesunken. Die Exporte nach Russland blieben hingegen stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau - im Februar 60,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Unter dem Strich ein Plus von 0,5 Milliarden Euro „war der erste monatliche Exportüberschuss im Handel mit Russland seit Dezember 2020“, erklärte das Statistische Bundesamt. Wichtige Exportgüter im Handel mit Russland waren im vergangenen Jahr chemische und Pharmaerzeugnisse sowie Maschinen. (AFP)
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