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Wirtschaft: In gut sechs Stunden nach Kopenhagen

Es gibt wieder eine direkte Zugverbindung von Berlin in die dänische Hauptstadt. Der ICE muss mit dem Flugzeug konkurrieren

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Berlin - Die Deutsche Bahn erweitert ihre internationalen ICE-Verbindungen. Ab Dezember 2007 gibt es zwischen Berlin und Kopenhagen erstmals seit zehn Jahren wieder einen durchgehenden Zug, teilte der Konzern am Freitag mit. Mit der Dänischen Staatsbahn (DSB) sei eine Kooperation geschlossen worden. Auch nach Århus werde eine Direktverbindung eingerichtet. Die Bahn verspricht sich von dem neuen Angebot spürbar mehr Fahrgäste. Zwischen Hamburg und Kopenhagen – die Strecke wird heute von dieselgetriebenen ICs befahren – sollen im Jahr 2015 etwa 330 000 Fahrgäste transportiert werden. Das wäre ein Plus von 30 Prozent.

Die Fahrtzeit wird ungefähr sechs Stunden und 15 Minuten betragen. Die Bahn muss sich auf starke Konkurrenz durch Fluggesellschaften einstellen. Derzeit gibt es je nach Wochentag zwischen drei und acht Direktflüge von Berlin nach Kopenhagen. Die Strecke wird von den Fluglinien SAS, Air Berlin, Easyjet und Sterling bedient.

Die Zusammenarbeit der Bahn mit den Dänen folgt ähnlichen Vereinbarungen, wie sie etwa mit Frankreich geschlossen wurden. Hier fahren die verschiedenen Hochgeschwindigkeitszüge – der deutsche ICE und der französische TGV – wechselseitig auf bestimmten Strecken auch jenseits der Grenze weiter. Indem bei internationalen Verbindungen weniger umgestiegen werden muss, versuchen die Bahnen attraktiver zu werden.

Berliner müssen heute zum Beispiel auf ihrem Weg nach Dänemark bisher in Hamburg meist den Zug wechseln. Nur ein Eurocity fährt von Prag über Berlin bis Århus. Jetzt soll es einmal pro Tag einen ICE geben, der von der deutschen Hauptstadt hin und zurück durchfährt. Start- und Endbahnhof wird der Ostbahnhof sein, ein Halt im Bahnhof Zoo ist nach Konzernangaben nicht vorgesehen.

In Hamburg wird der ICE aufgeteilt: Der eine Teil fährt über Lübeck und den Fährhafen Puttgarden nach Kopenhagen, der zweite über Flensburg und Padborg nach Århus. Nach Århus soll sich die Fahrzeit im Vergleich zu heute um etwa 30 Minuten auf unter sieben Stunden verringern, sagte ein Bahnsprecher. Die genauen Fahrplanangaben sollen im April mit der Netzgesellschaft DB Netz abgestimmt werden.

Für den Einsatz vorgesehen ist ein ICE mit Neigetechnik und bis zu knapp 600 Sitzplätzen. Die Spitzengeschwindigkeit liegt auf der Strecke von Berlin nach Hamburg bei Tempo 200 und in Dänemark bei Tempo 160. Auch die dieselgetriebenen ICs sind weiterhin im Einsatz.

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