
© AFP/OZAN KOSE
Preise steigen um 38,1 Prozent: Inflation in der Türkei sinkt auf niedrigsten Stand seit Ende 2021
Die Inflation in der Türkei sank im März auf 38,1 Prozent, den niedrigsten Wert seit 2021. Trotz des Rückgangs bleiben wirtschaftliche Herausforderungen und politische Unsicherheiten bestehen.
Stand:
Die Inflationsrate in der Türkei ist nach offiziellen Angaben im März den zehnten Monat in Folge zurückgegangen. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 38,1 Prozent, wie offizielle Daten am Donnerstag zeigten. Das ist die niedrigste Rate seit 2021, im Februar waren es 39,05 Prozent.
Zugleich verlor die Lira im Zuge der politischen Unsicherheit nach der Festnahme des Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu gegenüber dem Dollar weiter an Wert.
Die Teuerung betrifft den Angaben zufolge vor allem die Bereiche Bildung (80,4 Prozent), Wohnen (68,6 Prozent), Hotels und Restaurants (43,4) sowie die Gesundheitsversorgung (42 Prozent). Unabhängige Ökonomen zweifeln seit Monaten an den offiziellen Daten und schätzen, dass die Teuerungsrate im März bei 75,2 Prozent lag.
Die offizielle Inflationsrate in der Türkei liegt seit rund fünf Jahren jeden Monat im zweistelligen Prozentbereich. Ende 2022 erreichte sie nach offiziellen Angaben mit 85 Prozent ihren Höhepunkt, sank dann wieder, erreichte aber im Mai 2024 mit 75 Prozent eine weitere Spitze. Seitdem geht sie schrittweise zurück.
Die türkische Notenbank begann im Kampf gegen die Inflation erst im vergangenen Jahr mit Zinssteigerungen. Zuvor hatte Staatschef Recep Tayyip Erdogan eine striktere Geldpolitik trotz enormer Inflationsraten und entgegen der gängigen Lehrmeinung lange abgelehnt.
Die Inhaftierung des beliebten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu hat in der Türkei politische Unsicherheit ausgelöst. Die Wirtschaft leidet bereits darunter und Ökonomen befürchten, dass dies auch die Inflation wieder ankurbeln könnte, etwa weil Anleger in unsicheren Zeiten etwa auf ausländische Währungen oder Gold setzen. Durch den Wertverlust der Lira verteuern sich zudem die Importe. (AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: