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In Flaschen wird der kalte Kaffee von Koldbrew abgefüllt, nachdem das Koffein aus den Bohnen 24 Stunden kalt extrahiert worden ist.

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Berliner Start-ups: Kalter Kaffee, heiße Brühe

In Berlin boomen die Food-Start-ups. Manche Ideen sind gewöhnungsbedürftig – auf den ersten Schluck

Berlin - Kalter Kaffee landet eigentlich im Abfluss, ungenießbar finden ihn die meisten Kaffeeliebhaber. Doch Benjamin Thies und Christian Figueras wollen mit ihrem Start-up Philosoffee das Gegenteil beweisen: „Koldbrew“ heißt ihre Kaffeemarke, für die sie das Koffein aus den Bohnen 24 Stunden lang kalt extrahieren. Dadurch würden keine Bitterstoffe gelöst und der Geschmack sei sehr mild, versprechen sie. Vor allem ist der Kaffee sehr stark: Eine Flasche mit 275 Milliliter – die am besten eiskalt getrunken werden soll – enthalte so viel Koffein wie eineinhalb Dosen Red Bull beziehungsweise vier Tassen Espresso.

Die Nachfrage nach regionalen Produkten steigt

Gegründet worden ist Philosoffee in Berlin-Charlottenburg und einer der Beweise dafür, wie innovativ die Start-up-Szene der Hauptstadt auch in der Gastronomie und im Handel ist. Neben Philosoffee präsentierten am Montag insgesamt 60 Aussteller ihre Ideen auf der Regionalen Produktbörse im Ludwig-Erhard-Haus, eingeladen dazu hatte die Industrie- und Handelskammer Berlin.

Mehr als 60 Aussteller präsentierten sich am Montag auf der Regionalen Produktbörse im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin.

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„Verbraucher achten immer mehr darauf, wo und wie ihr Essen produziert wird. Regionale Identität wird damit zu einem Markenzeichen in der globalisierten Welt“, erklärte Christian Wiesenhütter, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Auch in der Hotellerie- und Gastronomieszene wachse die Nachfrage nach entsprechenden Produkten. Mit der Börse sollen Hersteller und Händler miteinander vernetzt werden, „dabei wollen wir insbesondere auch lokale Erzeuger aus dem Umland näher an Berlin mit seinem großen Absatzmarkt heranholen“.

Das Craft-Bier Brlo wird in Kreuzberg gebraut

So wie beispielsweise auch Katharina Kurz mit Braukunst Berlin. Sie produziert das Craft-Bier Brlo, benannt nach der alt-slawischen Bezeichnung für Berlin. Noch wird das Bier in Landsberg gebraut und abgefüllt, ab November dann am Gleisdreieck in Kreuzberg, wo Braukunst neben der Brauerei dann auch ein Restaurant und bereits schon jetzt einen Biergarten betreibt in einem spektakulären Ensemble aus 37 Überseecontainern. „Die Berliner Gastronomieszene ist sehr offen für solche neuen Ideen. Und es macht Spaß, der etablierten Bierindustrie etwas entgegenzusetzen gemeinsam mit den anderen Craft-Bier-Brauern in der Hauptstadt“, erläutert Kurz. Dabei bringen die neuen Gastro-Start-ups aber nicht nur mehr Vielfalt in die Szene, „sondern sie schaffen auch zahlreiche Arbeitsplätze“, betont Sabine Toepfer-Kataw, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Knapp 13 000 Gastronomiebetriebe beschäftigen bereits jetzt 50 000 Arbeitnehmer.

18 Stunden kochen die Knochen für die Brühe

Manche Gastro-Ideen sind auf den ersten Blick, oder besser, ersten Schluck, gewöhnungsbedürftig. Nicht nur der kalte Kaffee. Sondern beispielsweise auch die Knochenbrühe von Brox, für die Rinderknochen 18 Stunden lang ausgekocht werden. Die Brox-Macher beleben damit aber nur Omas Geheimnis wieder: Eine gute Kraftbrühe bringt jeden wieder auf die Beine. Auch to go.

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