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Bombardiers CS-300 Flugzeug auf der Internationalen Flugshow in Paris im Juni 2015.

© AFP

Flugzeugbranche: Kanada soll Bombardier unterstützen

Die kanadische Provinz Quebec soll mit Finanzspritzen den angeschlagenen Zughersteller Bombardier unterstützen.

Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier will sich Insidern zufolge für seine neuentwickelte C-Serie finanzielle Hilfe bei der Regierung der Provinz Quebec holen. Dem von Verzögerungen und überraschend hohen Kosten geplagten Programm stünden massive Abschreibungen ins Haus, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Die Regierung soll nun in ein neues Gemeinschaftsunternehmen einsteigen und die Entwicklung des Jets mitfinanzieren, der vom kommenden Jahr an etwa bei der Lufthansa -Tochter Swiss fliegen soll. Bombardier lehnte eine Stellungnahme ab. Die Regierung von Quebec, wo Bombadier auch seinen Firmensitz hat, war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Bombardier saniert Flugzeugsparte

Bombardier will mit der C-Serie den Platzhirschen Airbus und Boeing im lukrativen, aber hart umkämpften Geschäft mit Flugzeugen ab 100 Sitzen Konkurrenz machen. Der Konzern, der in Deutschland vor allem für den Vertrieb von Zügen bekannt ist, braucht dringend mehr Kapital, um das Flugzeuggeschäft auf Vordermann zu bringen. Gespräche mit Airbus über einen Einstieg bei der C-Serie platzten Anfang des Monats. Zudem hängen die Börsenpläne für die Bahnsparte des Konzerns in der Schwebe. Ein Teil der Erlöse sollte dem Flugzeuggeschäft zugutekommen. Um Geld zu sparen, will Bombardier offenbar auch die Baureihe Learjet 85 aufgeben. Die Kanadier stoppten die Entwicklung des Geschäftsflugzeug Anfang des Jahres. Auf beide Projekte müsse Bombardier insgesamt wohl über vier Milliarden Dollar abschreiben, sagten die Insider. Allein in diesem Jahr hat das Unternehmen wegen der schwachen Nachfrage nach Firmenjets in der Flugzeugsparte 2750 Stellen streichen müssen. Am Donnerstag will Bombardier einen Zwischenbericht für das abgelaufene Quartal vorlegen. (Reuters)

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