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Wirtschaft: Kaum Hoffnung auf neue Jobs

BERLIN (alf).Die Beschäftigungsmaßnahmen der Arbeitsämter haben im März zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit in Berlin und Brandenburg geführt.

BERLIN (alf).Die Beschäftigungsmaßnahmen der Arbeitsämter haben im März zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit in Berlin und Brandenburg geführt.In beiden Bundesländern waren 496 400 Pesonen ohne Arbeit, 38 500 weniger als vor einem Jahr.Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Teilnehmer in sogenannten Leistungen der Arbeitsförderung binnen Jahresfrist um 58 000 auf 160 000.Ohne mehr ABM, Qualifizierungsmaßnahmen und Lohnzuschüsse wäre die Arbeitslosigkeit also deutlich höher als vor einem Jahr.

Der Präsident des Landesarbeitsamtes, Klaus Clausnitzer, sagte gegenüber dem Tagesspiegel, es habe sich in Berlin und Brandenburg "noch nichts zum Positiven gewendet".Damit sei auch für den weiteren Jahresverlauf wegen des schwachen Wirtschaftswachstums nicht zu rechnen.Im Jahresdurchschnitt erwartet Clausnitzer etwa 7500 Arbeitslose weniger in der Region als im Vorjahr.Dieser Rückgang gehe jedoch ausschließlich auf die Instrumente der Arbeitsmarktpolitik zurück; allerdings werde es hier in der zweiten Hälfte zu einem Rückgang kommen."Für neue Maßnahmen haben wir weniger Geld als 1998", sagte Clausnitzer.Der Arbeitsamtschef zog eine positive vorläufige Bilanz des 100 000-Job-Programms der Bundesregierung gegen Jugendarbeitslosigkeit (zum "Jump-Programm siehe auch untenstehenden Artikel).

In den drei Monaten seit Programmbeginn seien bereits 12 500 Jugendliche in Maßnahmen untergebracht worden, davon 6500 Berliner.Die Schwerpunkte lagen bei Trainingsmaßnahmen (4200 Teilnehmer), außerbetrieblicher Ausbildung (4000), Qualifizierungs-ABM (2500), beruflicher Qualifizierung (1200) und mit Lohnkostenzuschüssen geförderter Beschäftigung (400).Clausnitzer zufolge sind gut 93 Prozent der in Berlin-Brandenburg zur Verfügung stehenden knapp 300 Mill.DM inzwischen "verplant oder gebunden".Er geht aber davon aus, daß die Zahl der geförderten Jugendlichen in der Region auf bis zu 17 000 steigen kann.

Die Zielgruppe der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren in der Region sei rund 53 000 Personen stark, davon haben 31 000 Clausnitzer zufolge ein konkretes Angebot von den Arbeitsämtern bekommen.Bislang hätten die Ämter nur in 181 Fällen Leistungen gesperrt, weil die Jugendlichen Angebote ausgeschlagen hätten.Weitere 884 Personen, die Sozialhilfe beziehen und eine Jump-Maßnahme abgelehnt hätten, seien den Sozialhilfeträgern mitgeteilt worden.Die in den Augen Clausnitzers relativ geringe Gesamtzahl von gut 1000 Jump-Verweigerern spreche "für die hohe Motivation der Jugendlichen".Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit wurden bislang bundesweit 62 500 Jugendliche in einer Jump-Maßnahme untergebracht.

Zum Berliner Arbeitsmarkt teilt das Landesarbeitsamt mit, die Arbeitskräftenachfrage sei höher gewesen "als sonst in einem März".Insbesondere vom unternehmensbezogenen Dienstleistungsgewerbe gingen "wesentliche Impulse" aus.Am häufigsten konnten Arbeitslose mit Verwaltungsberufen vermittelt werden.Allerdings sind aus diesen Branchen auch die meisten Erwerbslosen registriert: 37 600 Berliner aus Verwaltungs- und Büroberufen sind ohne Arbeit; es folgen Warenkaufleute (22 400), Bauarbeiter (18 700), Schlosser/Mechaniker (16 200), sowie Personen aus Sozial- und Erziehungsberufen (14 400).

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