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Wirtschaft: Kieler Forscher erwarten Rekordjahr Wirtschaft soll um 2,8 Prozent wachsen

Berlin - Das deutsche Wirtschaftswachstum könnte in diesem Jahr mit 2,8 Prozent noch deutlich stärker ausfallen als im bereits guten Jahr 2006. Das erwartet zumindest das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel in seiner am Montag veröffentlichten Konjunkturprognose.

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Berlin - Das deutsche Wirtschaftswachstum könnte in diesem Jahr mit 2,8 Prozent noch deutlich stärker ausfallen als im bereits guten Jahr 2006. Das erwartet zumindest das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel in seiner am Montag veröffentlichten Konjunkturprognose. Ihre bisherige Annahme von 2,1 Prozent schraubten die Forscher damit deutlich nach oben und gehören erneut zu den optimistischsten ihrer Zunft. Mit einem Plus von 2,3 Prozent in diesem Jahr ist das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) etwas zurückhaltender.

„Der Aufschwung in Deutschland setzt sich kräftig fort“, heißt es in der neuen Vorhersage aus Kiel. Im vergangenen Jahr war das Bruttoinlandsprodukt, also die Summe der neuen Güter und Dienstleistungen, um 2,7 Prozent gewachsen – das war so viel wie seit 2000 nicht mehr. Die Auftragsbücher in der Industrie seien so gut gefüllt wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr, dies verleihe den Unternehmen Schwung, schrieben die Ökonomen. Zwar hätten zuletzt einige Daten auf eine Verlangsamung des Aufschwungs hingedeutet, auch wegen schlechter Nachrichten aus den USA. Jedoch habe die warme Witterung zu Jahresbeginn die Produktion auf dem Bau begünstigt. Die Unternehmen würden ihre Investitionen zudem noch einmal kräftig ausweiten – auch dank der günstigen Abschreibungsbedingungen für Neuanschaffungen, die Ende 2007 auslaufen.

Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies nach Einschätzung des IfW ein Absinken der durchschnittlichen Arbeitslosenzahl auf nur noch gut 3,7 Millionen. Die Quote läge dann bei nur noch 8,8 Prozent, insgesamt erwartet das IfW eine Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen auf 39,6 Millionen. Dank dieser Erholung dürfte auch der private Konsum wieder spürbar zunehmen, hieß es, da die Menschen mittelfristig wieder größere Hoffnung auf steigende Einkommen hätten. Die Binnenwirtschaft könnte sich insgesamt in diesem Jahr zum Motor des Aufschwungs wandeln, nachdem in der Vergangenheit stets der Export die deutsche Wirtschaft gestützt hatte.

Auch das Berliner DIW hält den Aufschwung für robust. Die deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Jahresanfang werde zwar in den Branchen Einzel- und Großhandel sowie Auto zunächst zu einem Dämpfer führen. Dafür stünden Industrie und Bau angesichts der weiter anziehenden Investitionen momentan sehr gut da, sagte DIW-Experte Christian Dreger dieser Zeitung. „Die Industrie ist die Triebfeder.“ Für das erste Quartal sei mit einem kalenderbereinigten Wachstum von knapp 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu rechnen. „Im kommenden Jahr wird das Wachstum dann wieder stärker ausfallen und in Richtung von 2,6 Prozent gehen“, prognostizierte Dreger.

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