Kontinuität beim Beamtenbund: Ulrich Silberbach wiedergewählt

Ulrich Silberbach bleibt Vorsitzender des Beamtenbundes dbb. Der 61-jährige Verwaltungsangestellte wurde am Montag beim Gewerkschaftstag in Berlin wiedergewählt. Er setzte sich mit 404 Stimmen oder 64 Prozent gegen den Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Realschullehrer, Jürgen Böhm, durch. Silberbach war 2017 erstmals zum Bundesvorsitzenden des Beamtenbundes gewählt worden. Auch da musste sich der aus Köln stammende Verwaltungsangestellte gegen einen Beamten als Gegenkandidaten behaupten. Das hat durchaus Tradition im Beamtenbund, da es einen Wettbewerb von Angestellten und Beamten um den Spitzenjob gibt.

„Das Beamtenbashing in diesem Land muss umgehend aufhören“, sagte Silberbach nach seiner Wahl. „Wir haben eine katastrophale Personalsituation und erwarten von einer Politik, die immer mehr neue Aufgaben für den öffentlichen Dienst beschließt, dass sie das personell und technisch endlich entsprechend nachzeichnet.“

Gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi vertritt der dbb die Beschäftigten in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Die nächste Auseinandersetzung steht Anfang kommenden Jahres an und betrifft mehr als zwei Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen. Für sie fordern die Gewerkschaften 10,5 Prozent mehr Einkommen. „Unsere Forderung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr, ist nicht inakzeptabel, sondern absolut angemessen, insbesondere, um mit einer leistungsgerechten Bezahlung künftig überhaupt noch Personal für den öffentlichen Dienst zu gewinnen“, sagte Silberbach auf dem Gewerkschaftstag in Berlin. Die Veranstaltung findet alle fünf Jahre statt. Am Dienstag wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Gastredner erwartet.