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Abgasuntersuchung. Womöglich ist nicht nur der VW-Konzern von Manipulationen betroffen.

© dpa

Überprüfung von Abgaswerten: Kraftfahrtamt findet auffällige Abgaswerte bei mehreren Herstellern

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat auffällige Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen mehrerer Hersteller gefunden. Das ist das Zwischenergebnis einer Überprüfung von mehr als 50 Modellen verschiedener Autobauer.

"Auf Basis von Rohdaten wurden bisher zum Teil erhöhte Stickoxidwerte bei unterschiedlichen Fahr- und Umgebungsbedingungen festgestellt", teilte das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch mit. Diese Daten würden nun zusammen mit betroffenen Herstellern und Genehmigungsbehörden bewertet, um belastbare Ergebnisse zu gewinnen. Um welche Hersteller es sich handelt, teilte das Bundesamt nicht mit. Untersucht würden Personenwagen und Kleintransporter der Volkswagen-Marken VW, Porsche und Audi sowie unter anderem BMW, Ford, Opel, Mercedes und Smart, Renault, Peugeot, Fiat und Hyundai. Das Kraftfahrt-Bundesamt wolle herausfinden, ob es möglicherweise weitere Manipulationen des Schadstoffausstoßes gibt, vor allem von Stickoxiden. Bisher seien erst zwei Drittel der Messungen erfolgt. Grundlage der Prüfung seien auch "verifizierte Hinweise Dritter über auffällige Schadstoffemissionen", erklärte das Amt.

Nun sind auch Autos von Porsche und Audi im Visier der US-Umweltbehörde Epa

Die US-Umweltbehörde Epa, die den Manipulationsskandal bei Volkswagen aufgedeckt hatte, erhob zuletzt neue Vorwürfe gegen den Konzern. Im Visier seien nun auch Modelle der Unternehmenstöchter Porsche und Audi. Volkswagen hat diese neuen Anschuldigungen zurückgewiesen. Mitte September hatte Volkswagen zugegeben, die Abgaswerte bei insgesamt elf Millionen Autos weltweit manipuliert zu haben.

Kaum Vertrauen in Autobauer und Behörden

Der Abgasskandal hinterlässt bereits Spuren bei den Konsumenten: Deutsche Verbraucher misstrauen einer Umfrage zufolge sowohl den Herstellerangaben zu Abgaswerten als auch den Aufsichtsbehörden. 76 Prozent von 1487 befragten Lesern der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" glauben, dass auch bei anderen Herstellern als Volkswagen geschummelt wird, wie der Verlag am Mittwoch mitteilte. Nach Ansicht von 67 Prozent kontrollierten die Behörden die Autobauer unzureichend. Die Leser wurden vom 9. Bis 19. Oktober online befragt. Wie groß das Vertrauen vor Bekanntwerden des VW-Abgasskandals war, wurde nicht ermittelt. Im vergangenen Jahr hatten bereits Fälschungen von Auto-Ranglisten beim ADAC das Vertrauen der Öffentlichkeit in eine der wichtigsten Institutionen der Branche erschüttert. rtr

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