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Spielwaren: Lego gewinnt, Ravensburger verliert

Die Krise trifft nicht alle Spielwarenhersteller. Vor allem im Auslandsgeschäft brachen die Umsätze ein.

Berlin - Ganz so schlimm wird es nun doch nicht kommen. Im Dezember noch hatte Ravensburger-Chef Karsten Schmidt für 2009 ein Minus von drei Prozent in Aussicht gestellt. Die jetzt anlässlich der am Donnerstag startenden Nürnberger Spielwarenmesse präsentierten Zahlen des Brettspiele-Fabrikanten klingen optimistischer. Zwar sind auch sie noch vorläufig – die endgültigen gibt es erst im April – nach dem guten Weihnachtsgeschäft geht Schmidt nun allerdings nur noch von einem Umsatzrückgang von 1,7 Prozent auf 293 Millionen Euro aus. Es wäre das erste Minus seit sechs Jahren. Trotzdem: „Angesichts des schwierigen Marktumfeldes können wir zufrieden sein“, findet Schmidt.

Geschuldet ist der Rückgang in erster Linie dem Auslandsgeschäft. Während in Deutschland der Umsatz mit Spielen um 7,6 Prozent zulegte, brach er jenseits der Grenzen um 4,5 Prozent ein. Besonders in Großbritannien, in Spanien und der Schweiz habe die Finanzkrise die Kauflaune verdorben, sagte Schmidt. Außerdem habe der Export im vergangenen Herbst unter dem starken Euro gelitten.

Wachsen will Ravensburger auf dem digitalen Markt: Mit dem für den Innovationspreis 2010 nominierten Lernsystem Tiptoi und Spielen für das iPhone. Der Klassiker Memory wurde schon adaptiert.

Komplett verschont von der Krise blieb hingegen die Nummer eins auf dem deutschen Spielzeugmarkt: Lego. „Wir haben inzwischen einen Marktanteil von 14,5 Prozent“, sagte der Geschäftsführer für Mitteleuropa, Dirk Engehausen, am Mittwoch. In Zentraleuropa sei der Umsatz von Lego im vergangenen Jahr um 14 Prozent gewachsen. Dies entspricht einer Steigerung von 231,6 Millionen auf 265,5 Millionen Euro. Für 2010 erwartet der dänische Bauklötzchenhersteller ein Wachstum von fünf bis zehn Prozent.

Uneingeschränkten Optimismus verbreitet Engehausen trotzdem nicht. Für den Handel und viele Hersteller werde das laufende Jahr sicher eine Herausforderung, sagte er. „Ich gehe davon aus, dass das Konsumklima 2010 schlechter als 2009 sein wird.“ Um neue Zielgruppen zu erschließen, will Lego in diesem Jahr sein Angebot an Familienspielen ausbauen. Aus diesem Bereich sollen 2010 acht neue Produkte auf den Markt kommen.

Gleich 200 neue Produkte präsentiert der Modellbahnbauer Märklin auf der Messe. Darunter ist auch der „Adler“, Deutschlands erste Lok, die dieses Jahr 175. Geburtstag feiert. Das Unternehmen ist zuversichtlich, das Insolvenzverfahren, das es gerade durchläuft, erfolgreich zu Ende zu bringen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Märklin nach eigenen Angaben einen Umsatz von 111 Millionen Euro – und ein deutlich positives Ergebnis. Moritz Honert

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