zum Hauptinhalt
Leere Medikamentenschränke gibt es in Deutschland nicht, aber bei manchen Arzneien wird es eng

© dpa/Waltraud Grubitzsch

Lieferprobleme bei Arzneimitteln: Mehr als 500 Medikamente sind schwer verfügbar

Antibiotika, Hustensäfte für Kinder, Mittel für Asthma – bei einigen Medikamente gibt es seit Längerem Lieferengpässe. Sorgen vor einem Totalausfall müsse aber niemand haben, sagt ein Branchenvertreter.

Stand:

Trotz Lieferengpässen bei bestimmten Medikamenten ist die Versorgung der Bevölkerung nach Einschätzung des Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Thomas Preis, gesichert. Im ZDF-Morgenmagazin erinnerte er am Dienstag aber zugleich daran: „Wir haben grundsätzlich ein Lieferproblem bei Arzneimitteln.“

Schwer verfügbar seien mehr als 500 Medikamente. Es gebe Probleme etwa bei einigen Antibiotika, Säften für Kinder und Mittel gegen Asthma und ADHS.  Für Fieber- und Erkältungsmittel sowie Hustensäfte hingegen sei die Versorgung sichergestellt. Grund für die Lieferprobleme sei die Abhängigkeit von Produktionsstätten außerhalb Europas.

„Deutschland war früher die Apotheke der Welt, jetzt steht die Apotheke der Welt in China oder Indien. Und wenn dort Werke Produktionsprobleme haben, dann schlägt sich das sofort in der Versorgung in Europa und in Deutschland nieder“, sagte Preis am Wochenende der „Bild am Sonntag“.

„Viele Stadtteile in großen Städten sind schon ohne Apotheke“

Aber: „Jeder ist versorgt in Deutschland“, betonte Preis. Allerdings merkten viele Menschen, dass der Weg in die nächste Apotheke weiter und komplizierter geworden sei. Gerade für Ältere sei das ein Problem. „Wir haben viele Stadtteile in großen Städten, die sind schon ohne Apotheke. Und auf dem Land wird es auch immer dünner.“

Das Problem sei, dass die Honorierung der Apotheken seit zwei Jahrzehnten nicht erhöht worden sei, erklärte Preis. Gleichzeitig seien die Kosten gestiegen. „Die Rechnung geht für viele Apotheken nicht auf.“ Honorierung bedeute, dass Apotheken pro abgegebener Packung bezahlt würden, schon lange seien das rund 8 Euro. „Das kann nicht mehr reichen, wenn das vor 20 Jahren festgelegt wurde.“ 14 Euro müssten es nach Berechnungen der Verbände sein. (KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })