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Auch für die Entwicklung der US-Wirtschaft hat der Wahlausgang Folgen.

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Wirtschaft nach US-Wahl: Europäische Finanzmärkte stabilisieren sich

Donald Trump gilt als "Börsenschreck", nun wird er US-Präsident. Ökonomen rechnen mit Folgen fürs Wirtschaftswachstum - auch in Deutschland. Alle Reaktionen aus der Wirtschaft im Liveblog.

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Stand:

Die US-Wahl sorgt an den Märkten für Unruhe. In der Angst vor einem US-Präsidenten Donald Trump verkauften Anlegern schon massenhaft Aktien und andere risikoreiche Anlagen, als das Ergebnis noch nicht feststand. Einige Börsen brachen so stark ein wie zuletzt nach dem Brexit-Referendum. Gleichzeitig steuerte die "Antikrisen-Währung" Gold auf den größten Tagesgewinn seit acht Jahren zu. Die Finanzmärkte in Europa haben sich allerdings nach einem anfänglichen Schock wieder stabilisiert. Ökonomen warnen vor den wirtschaftlichen Folgen, sollte Trump tatsächlich stark auf Protektionismus setzen und die US-Wirtschaft abschotten.

Alle aktuellen Entwicklungen an den Märkten und Reaktionen aus der Wirtschaft im Live-Blog:

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Der Tagesspiegel

BGA: "Wir müssen mit Trump zusammenarbeiten"

"Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf behalten und abwarten, wie es mit der Politk von Donald Trump weitergeht“, sagt Anton Börner, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen. Deutschland müsse mit dem neuen US-Präsidenten konstruktiv zusammenarbeiten - auch wenn er Donald Trump heiße.

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Der Tagesspiegel

Ökonomen kritisieren Trumps Wirtschaftsplan

In seiner Rede stellt Donald Trump seinen Wirtschaftsplan in den Fokus. Ökonomen halten von dem allerdings wenig. Einerseits will Trump eine Billion Dollar in die Infrastruktur investieren - andererseits will er die Steuern für Reiche und Unternehmen senken und weniger Staatsschulden machen. Das passt nicht zusammen, sagen viele. 
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Der Tagesspiegel

Börsen verdauen Schock überraschend schnell

Der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen hat die Finanzmärkte rund um den Globus durchgerüttelt. Investoren verdauten den ersten Schock aber überraschend schnell. Viele hoffen auf einen Konjunkturschub und einen pragmatischeren Politikstil des Milliardärs. Versöhnliche Töne in der Siegesrede des 70-jährigen Republikaners hatten die Nerven der Anleger beruhigt.

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Der Tagesspiegel

Folgen für die deutsche Wirtschaft

Die Unsicherheit über Trumps Kurs dürfte sich zunächst in einem spürbaren Rückgang der Investitionen bemerkbar machen, erwartet der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Dennis Snower: "Von amerikanischen Unternehmen selbst, aber auch Direktinvestitionen aus dem Ausland werden dann sinken, bis mehr Klarheit über die Zukunft herrscht".

Rund zehn Prozent der deutschen Exporte gehen in die USA - "insbesondere aus den Bereichen Fahrzeug- und Maschinenbau sowie Pharmazie und Chemie, die ihre Expansionspläne dann wohl zumindest vorerst auf Eis legen werden", erklärt der US-Bürger. Schon in den ersten acht Monaten 2016 schrumpften die deutschen Exporte in die USA um gut fünf Prozent - auch wegen des ungewissen Wahlausgangs.


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Der Tagesspiegel

EU sieht weiter Chance für TTIP

Auch nach dem Wahlsieg des Freihandelsgegners Donald Trump gibt die EU das geplante Abkommen TTIP mit den USA noch nicht verloren. Es gebe unverändert gute Gründe für den Handelsvertrag wie neue Jobs und ein besseres Investitionsklima, sagte Kommissionsvizepräsident Jyrki Katainen am Mittwoch in Brüssel. Auch die Bundesregierung schreibt das Freihandelsabkommen nicht ab. Dabei hatte sich Trump im Wahlkampf gegen internationale Freihandelsabkommen ausgesprochen.


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Der Tagesspiegel

Abschottung und explodierende Staatsverschuldung

"Wenn Trump zu machen versucht, was er im Wahlkampf so ziemlich wirr und zusammenhanglos erzählt hat, dann heißt das Abschottung, Isolation, Diskriminierung und explodierende Staatsverschuldung", sagt Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). "Die deutsche Wirtschaft wird nicht mehr so einfach auf die USA als Exportzielland Nummer 1 setzen können."

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Der Tagesspiegel

HeidelbergCement: Von Mauer zu Mexiko profitieren

HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele kann dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl auf den zweiten Blick positive Seiten abgewinnen. Kurzfristig werde die Unsicherheit von Investoren groß sein und bis zum kommenden Jahr einen Bremseffekt auf die amerikanische Wirtschaft haben, sagte Scheifele am Mittwoch. "Mittelfristig bin ich positiv gestimmt." Es sei damit zu rechnen, dass der Staat unter Trump mehr in Infrastruktur investieren und für Beschäftigung sorgen werde. Sollte Trump tatsächlich die Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lassen, könnte HeidelCement als Lieferant in Texas und Arizona davon profitieren.

Der weltgrößte Chemikalien-Händler Brenntag sieht in dem Wahlsieg des US-Republikaners Donald Trump ebenfalls Chancen für sein Geschäft. Unter Trump sei mit einem wirtschaftsfreundlicheren Umfeld zu rechnen, sagte Konzernchef Steven Holland am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

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Der Tagesspiegel

Märkte stabilisieren sich nach Trump-Schock

Die Finanzmärkte in Europa haben sich nach einem anfänglichen Schock über den Wahlausgang in den USA am Mittwoch wieder stabilisiert. Der Dax verbuchte nach Verlusten von rund 3 Prozent zum Mittag nur noch einen Abschlag von 0,90 Prozent bei 10 387,72 Punkten. Auch der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 erholte sich deutlich und notierte zuletzt ein Minus von nur noch 1,09 Prozent bei 2990,33 Punkten. Zwar habe das Wahlergebnis die Märkte kurz durcheinander gewirbelt, doch „trotz aller Aufregung gilt: An den Börsen wird das Leben weiter gehen“, kommentierte Anlagestratege Heinz-Werner Rapp vom Vermögensverwalter Feri Investment.

Der mexikanische Peso stürzte dagegen auf ein Rekordtief ab, und der US-Dollar ging zum Euro auf Talfahrt, was die Gemeinschaftswährung kurzzeitig auf den höchsten Stand seit Anfang September trieb. Zuletzt wurde sie dann jedoch wieder fast 2 Cent tiefer mit 1,1094 Dollar gehandelt. Der Goldpreis war ebenfalls hochgeschnellt und auch die Nachfrage nach sogenannten Fluchtwährungen wie dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken stieg sprunghaft, bevor allmählich wieder eine Beruhigung eintrat.Sichere Anlagen waren plötzlich gefragt.


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Der Tagesspiegel

Was bedeutet Trumps Sieg für Anleger?

Angel Agudo, Fondsmanager des Fidelity America Fund:

„Ungeachtet der anfänglichen Reaktion der Börsen glaube ich nicht, dass der Wahlausgang in den USA darüber entscheidet, wie sich die Märkte langfristig verhalten werden. Zahlreiche Studien belegen, dass die Performance der US-Börse nur in begrenztem Maße davon beeinflusst wird, wer eine Präsidentschaftswahl gewinnt – das dürfte diesmal nicht anders sein. Sicher wird Trumps Wahlsieg zunächst einmal größere Schwankungen an den Börsen auslösen, da die Märkte ja von einem Sieg Clintons ausgegangen waren. Bei Themen wie Staatsausgaben, Geldpolitik, Handel und Gesetzgebung erwarten die meisten Beobachter von Trump, dass er mit seinem Auftreten in bisher unbekannter Weise für Verunsicherung sorgen könnte. US-Staatsanleihen und Gold könnten infolgedessen kurzfristig von Geldströmen in „sichere Häfen“ profitieren, da vielen Anlegern nach dem Wahlsieg von Donald Trump nicht der Sinn nach Risiken stehen dürfte. Kurzfristig erwarte ich wegen der Fragezeichen, die über der künftigen Handelspolitik der USA schweben, auch stärkere Schwankungen des US-Dollars."

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Der Tagesspiegel

Autoindustrie schaut skeptisch auf Trump

Die Vorstandschefs von Volkswagen, Daimler und BMW haben mit leiser Sorge auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten reagiert. VW-Chef Matthias Müller sagte, er hoffe, dass sich das Wahlergebnis nicht negativ auf die Verhandlungen mit den US-Behörden über die Dieselaffäre auswirke. Er würde sich wünschen, dass eine Einigung noch vor dem Amtsantritt der neuen Regierung gelinge. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, er versuche sich offen zu halten und zu hören, was Trump nach seinem Amtsantritt tue. „Was sich in Wahlkämpfen abspielt, beschreibt nur bedingt, was nach der Wahl zu erwarten ist“, sagte Zetsche. BMW-Chef Harald Krüger sagte, noch sei es zu früh zu beurteilen, wie die Außen- und Wirtschaftspolitik der USA aussehen werde. Aber „wir alle drei brauchen offenen Welthandel.“

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Der Tagesspiegel

Digitalwirtschaft fürchtet Protektionismus

"Die Digitale Wirtschaft in Deutschland und der gesamten EU erwartet verlässliche Rahmenbedingungen für die bewährte transatlantische Zusammenarbeit", sagt Matthias Wahl, Präsident des Bundesverbands Digitale wirtschaft. "Bestehende Freihandelsbeziehungen dürfen von der neuen US-Regierung unter keinen Umständen in Frage gestellt werden – dies wäre Gift für die Weltwirtschaft.“

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Der Tagesspiegel

Indonesischer Manager: USA als Investmentziel werden verlieren

In einer ersten Reaktion auf die Wahl von Donald Trump und deren Auswirkungen auf Asiens Wirtschaft verwies der Compliance Manager des indonesischen Lebensmittelunternehmens Indofood, der Kartellrechtsexperte Samuel Siahaan, im Gespräch mit dem Tagesspiegel in Jakarta auf die Geburtstagsansprache seines Chefs am selben Tag. Demnach werde Amerika als Investmentziel verlieren. "Geringerer Einfluss der USA bringt wirtschaftliche Vorteile für unsere Länder,", so Siahaan. "Aber schlecht wird vermutlich sein, dass China mehr Einfluss gewinnen wird - aber das traut sich ja niemand laut zu sagen."


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Der Tagesspiegel

Bedeutung für die Hauptstadt

Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB): „Die Vereinigten Staaten sind für die Hauptstadtregion extrem wichtig. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für die Produkte der Berliner Industrie. Die Handelspolitik unter dem neuen Präsidenten ist deshalb für uns von zentraler Bedeutung. Eine Abschottung der USA wäre auf beiden Seiten des Atlantiks schädlich. Wir hoffen, dass sich Donald Trump klar zu offenen Märkten und zu Freihandel bekennt. Denn der Welthandel braucht dringend neue Impulse."

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Der Tagesspiegel

Die EZB will Lage nach Trump-Wahl genau beobachten

Laut EZB-Chefvolkswirt Peter Praet ist es zu früh, um auf das US-Wahlergebnis zu reagieren. Die Notenbank wolle durch die Volatilität an den ersten Tagen hindurchschauen und die Lage genau beobachten, sagte Praet am Mittwoch in Brüssel. „Wir müssen eine wenig geduldig sein und sehen wie sich die Dinge entwickeln.“ 

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Der Tagesspiegel

Ökonom Horn: Deutschland könnte in die Stagnation rutschen

„Setzt Trump als US-Präsident tatsächlich auf einen starken Protektionismus, hat das gravierende Folgen für den Welthandel“, sagte Gustav Horn, Leiter des Instituts für Makroökonomie der Hans-Böckler-Stiftung, dem Tagesspiegel. Deutsche Konzerne würden darunter enorm leiden, sie könnten dann weniger Waren in die USA verkaufen. Verstärkt werden dürfte dieser Effekt durch einen stärkeren Euro im Vergleich zum Dollar, der deutsche Produkte in den USA teurer macht. Horn fürchtet deshalb Konsequenzen für das deutsche Wirtschaftswachstum: „Statt einem moderaten Aufschwung könnte die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr stagnieren. Die starke Binnennachfrage kann einen Rückgang der Exporte kaum kompensieren.“


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Der Tagesspiegel

Ifo-Chef Fuest warnt vor wirtschaftlichem Rückschlag

In Deutschland hängen 1,5 Millionen Arbeitsplätze vom US-Geschäft ab, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest vor. Er rechnet deshalb nach dem Wahlsieg von Trump mit einem Rückschlag für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. „Wenn Trump die Handelsschranken durchsetzen könnte, die er angekündigt hat, wäre der Schaden groß“, sagt Fuest.
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