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Wirtschaft: Logistiker Stinnes soll Börsengang der Bahn erleichtern Neu erworbene Tochtergesellschaft verlegt ihren Sitz nach Berlin

Berlin (fo). Nach erneuten Spekulationen um eine Verschiebung des Börsengangs der Bahn AG hat Konzernchef Hartmut Mehdorn am Freitag in Berlin klargestellt, dass nicht der Bahnvorstand, sondern ausschließlich der Bund als Eigentümer darüber entscheide.

Berlin (fo). Nach erneuten Spekulationen um eine Verschiebung des Börsengangs der Bahn AG hat Konzernchef Hartmut Mehdorn am Freitag in Berlin klargestellt, dass nicht der Bahnvorstand, sondern ausschließlich der Bund als Eigentümer darüber entscheide. „Wir machen das Unternehmen fit für den Kapitalmarkt. Dann kann sich der Gesellschafter überlegen, was er macht.“ Die Börsenfähigkeit der Bahn sollte nach früheren Planungen 2005 erreicht sein, zuletzt war die Rede vom Jahr 2006.

Laut Mehdorn ist die Übernahme des Logistikkonzerns Stinnes für 2,5 Milliarden Euro von dem früheren Eigentümer Eon ein „wichtiger Meilenstein für die Kapitalmarktfähigkeit“. Der Bahnchef begründete dies mit dem Ziel, sowohl im Personen wie auch im Güterverkehr eine vollständige Dienstleistungskette anbieten zu wollen. Und „allein mit dem Bahnfahren hätten wir den Markt nicht richtig bedienen können“, sagte Mehdorn weiter. Stinnes bestreitet 65 Prozent des Bahngewinns, macht aber nur die Hälfte des Geschäfts aus. Am 1. September ist die 2002 erworbene Stinnes AG als neue Führungsgesellschaft für Transport und Logistik mit Sitz in Berlin an den Start gegangen. Von den insgesamt 65 000 Mitarbeitern arbeiten 225 in der Berliner Zentrale. Kern ist das Speditionsunternehmen Schenker (rund 36 000 Beschäftigte), das bis 1991 schon einmal zur Bahn gehörte. Abstoßen will Mehdorn jetzt die Stinnes-Sparten Stahlhandel und Chemie. Nach seinen Angaben gibt es Gespräche mit Interessenten. Bis Jahresende solle eine Entscheidung fallen. Rund 2500 Mitarbeiter der Deutschen Bahn sollen bis Ende 2004 in ein neues Bürogebäude in der Nähe der Berliner S-Bahnstation Nordbahnhof ziehen. Derzeit sind sie noch über 15 Standorte verteilt.

Zur umstrittenen Lkw-Maut sagte Mehdorn nur, dass „Chancengleichheit“ für Bahn, Schifffahrt und Straßengüterverkehr geschaffen werden müsse. Die Lkw-Maut sei ein „Schritt in die richtige Richtung“.

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