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Wirtschaft: Manager mögen Standort Deutschland nicht

Davoser Forum: Bundesrepublik weltweit nur auf Rang 13 – Kritik an Arbeitsmarkt und Steuersystem

Genf Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland hat sich nach Einschätzung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in diesem Jahr nicht gebessert. In einer Rangliste von 104 Ländern belegt die Bundesrepublik wie im Vorjahr Platz 13. Weltweit konkurrenzfähigste Nation ist wieder Finnland, gefolgt von den USA, Schweden, Taiwan und Dänemark, wie das WEF am Mittwoch in Genf weiter mitteilte.

Das WEF, ein unabhängiges internationale Netzwerk für Unternehmer, ist vor allem durch das alljährliche Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos bekannt. Die Studie basiert auf der Befragung von 8700 Führungskräften.

In Deutschland sind die Manager mit dem Arbeitsrecht unzufrieden, außerdem halten sie die Art und Weise, wie Arbeitgeber und Gewerkschaften über Löhne verhandeln, für unflexibel. Auch der Kündigungsschutz, die Steuergesetzgebung sowie die Höhe der Abgaben stoßen bei den Wirtschaftsführern auf Kritik, ebenso die ineffiziente Nutzung öffentlicher Mittel sowie das Haushaltsdefizit. „Dies alles sind Bereiche, in denen weiter handfeste Reformen dringend notwendig sind“, sagte WEF-Chefökonom Augusto Lopez-Claros.

Gute Noten erhält Deutschland dagegen für die Qualität der öffentlichen Institutionen, die technische Leistungsfähigkeit und für die geringe Korruption. Positiv betrachtet wird überdies die allgemeine Rechtssicherheit.

Finnland erreichte bereits zum dritten Mal den Spitzenplatz. Zu verdanken sei das vor allem den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem guten Funktionieren von Behörden und Verwaltungen. Ferner verfüge der finnische Privatsektor über große Innovationskraft, hieß es in der Untersuchung. Die WEF-Experten reihen insgesamt fünf nordische Länder unter den zehn global führenden Nationen ein. Dabei machte Norwegen einen Sprung von Platz neun auf Platz sechs.

Weitere europäische Länder verbesserten der Untersuchung zufolge ihre Position. Dazu gehörte Großbritannien, das um vier Plätze auf den elften Rang aufrückte. Estland auf Platz 20 bezeichnete das WEF als wettbewerbfähigstes der zehn neuen EU-Staaten. dpa

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