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Chemie: Merck investiert nicht in Darmstadt

Der Pharmakonzern Merck wird seine Produktionsanlage für das Krebsmittel Erbitux entgegen früherer Planungen nicht in Darmstadt bauen. Die Anlage wird nun in der Schweiz gebaut.

Darmstadt - Die Produktionsanlage werde aus Effizienzgründen in Corsier-sur-Vevey (Schweiz) angesiedelt, teilte Merck zum Start der neuen Schweizer Tochter Serono Merck SA mit.

Merck hatte Ende August 2006 angekündigt, in die Anlage 190 Millionen Euro zu investieren. Dadurch sollten in Darmstadt etwa 190 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Investition war als die zweitgrößte nach dem Aufbau der Produktionsanlage für Flüssigkristalle für rund 250 Millionen Euro angekündigt worden. Nach der nun vollzogenen Übernahme von Serono bündelt Merck seinen biopharmazeutischen Geschäftsbereich nun aber am Standort Genf. Merck Serono hat einen Pro-forma Umsatz (2005) von rund 3,6 Milliarden Euro und weltweit rund 14.500 Mitarbeiter. Die Geschäftssparten Pharma und Chemie sind weiterhin am Stammsitz Darmstadt angesiedelt. Merck kündigte an, auch weiterhin in die Unternehmensbereiche zu investieren.

In der Anlage soll vor allem das Krebsmedikament Erbitux in einem biotechnologischen Verfahren hergestellt werden. Bislang wird es von Boehringer Ingelheim und von Im-Clone Systems (New York) zugeliefert. Das 2003 eingeführte Medikament gegen Darm-, Kopf- und Halskrebs ist für Merck das umsatzstärkste Produkt im Pharmabereich. Im dritten Quartal 2006 wurden damit 87 Millionen Euro erlöst, 46 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. (tso/dpa)

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