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Börsenbericht: Merkel und Sarkozy überzeugen Anleger nicht

Die Verhandlungen über den Euro-Fiskalpakt kommen Bundeskanzlerin Merkel zufolge gut voran. Anlegern ist das offenbar zu unkonkret. Doch auch die beginnende Berichtssaison sorgt für Zurückhaltung.

Der Dax hat trotz optimistischer Äußerungen zur Schuldenkrise von Bundeskanzlerin Merkel und dem französischen Präsidenten Sarkozy zum Wochenauftakt leichte Verluste hinnehmen müssen. Das Haushaltsdefizit Ungarns, das doppelt so hoch wie zuletzt geschätzt ausfiel, belastete am Nachmittag die Stimmung und drückte den Leitindex zeitweise wieder unter die Marke von 6000 Punkten. Letztlich verlor das in der Vorwoche stark in das neue Jahr gestartete Kursbarometer 0,7 Prozent auf 6017 Punkte. Der M-Dax fiel um 0,6 Prozent auf 9163 Punkte, während sich der Tec-Dax mit plus 0,03 Prozent auf 713 Punkte kaum veränderte. „Derzeit hat kaum einer den Mut, Geld in die Hand zu nehmen und groß zu investieren“, sagte ein Händler.

Die Verhandlungen über den Euro-Fiskalpakt kommen Bundeskanzlerin Merkel zufolge gut voran und sollten spätestens im März unter Dach und Fach sein. Den Aussagen war laut Marktanalyst Wolfgang Duwe von der Bremer Landesbank jedoch nichts Neues zu entnehmen: „Anleger warten die weitere Entwicklung in der Euro-Zone ab. Das Börsenumfeld bleibt politisch geprägt.“ Im Wochenverlauf dürften vor allem Anleiheauktionen in Spanien und Italien kritisch beäugt werden.

Vorsicht ließen die Investoren aber auch angesichts der beginnenden Berichtssaison in den USA walten. Alcoa legt nach Börsenschluss seine Zahlen zum vierten Quartal vor. Der Aluminiumhersteller hatte in der vergangenen Woche angekündigt, seine Produktion wegen sinkender Metallpreise und einer schwächeren Nachfrage zurückzufahren.

Autowerte rückten angesichts der in den USA beginnenden Detroit Auto Show in den Fokus. BMW-Aktien waren mit plus 2,3 Prozent am Abend Spitzenreiter im Dax. Der bayerische Hersteller hat im vergangenen Jahr einen neuen Verkaufsrekord erzielt. Auch die Aktien des im Premiumsegment konkurrierenden Autobauers Daimler waren mit plus 0,7 Prozent unter den größten Gewinnern im Dax. Schwach waren dagegen die Aktien von Heidelberg-Cement mit einem Minus von drei Prozent. Sie litten unter einer pessimistischen Analystenstudie.

Ein Zukauf im Gesundheitsgeschäft hat Linde-Anlegern am Montag nur mäßig imponiert. Der Aktienkurs gab nach und notierte zuletzt 0,6 Prozent im Minus. Der Münchener Gasekonzern wird für 590 Millionen Euro die Homecare-Sparte des US-Konkurrenten Air Products übernehmen. Händler bezeichneten den Preis in einer ersten Einschätzung als relativ hoch.

Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere bei 1,53 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 131,145 Punkte. Der Bund Future verlor 0,19 Prozent auf 138,58 Punkte und der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2728 (Freitag: 1,2776) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7857 (0,7827) Euro. (Tsp)

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