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Kanzler Friedrich Merz and Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

© REUTERS/LISI NIESNER

Update

Merz rechnet mit Entscheidungen: USA und EU nähern sich offenbar Abkommen mit 15-Prozent-Zöllen an

Gibt es im Zollstreit eine Einigung zwischen den USA und der EU? Einem Bericht zufolge stimmt Brüssel einem Deal zu, um eine Anhebung der Zölle auf 30 Prozent zu vermeiden.

Stand:

Die USA und die EU nähern sich einem Medienbericht zufolge einem Abkommen über US-Zölle von 15 Prozent an. Die EU könnte den sogenannten reziproken Abgaben zustimmen, um eine von Präsident Donald Trump angedrohte Anhebung auf 30 Prozent ab dem 1. August zu vermeiden, berichtete die „Financial Times“ am Mittwoch unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

Zölle für einige Produkte wie Flugzeuge, Spirituosen und medizinische Geräte sollen dem Bericht zufolge entfallen. Zwei EU-Diplomaten bestätigten eine Annäherung. Der Zollsatz von 15 Prozent könne ihren Angaben zufolge auch für Autos gelten.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rechnet jedenfalls mit „Entscheidungen“ im Handelskonflikt mit den USA. Darüber wolle er auch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sprechen, sagte er am Mittwochabend bei der Ankunft Macrons in Berlin. „Wir werden über einige sehr aktuelle Fragen miteinander beraten, unter anderem über die aktuelle Handelspolitik, zu der wir in diesen Minuten hören, dass es möglicherweise Entscheidungen geben könnte“, sagte Merz. Macron bestätigte, dass die beiden sich mit Blick auf Handelsfragen „miteinander abstimmen“ wollten.

„Wir teilen das Ziel der Stabilität und der niedrigstmöglichen Zölle“, sagte Macron mit Blick auf die Gespräche der vergangenen Tage mit weiteren Spitzenpolitikern europäischer Staaten. Dabei wolle Europa aber „selbstverständlich auch aus als Partner respektiert werden“, sagte Macron.

Ungeachtet der Fortschritte bereite die EU jedoch für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen weiter ein Paket mit Vergeltungszöllen im Volumen von 93 Milliarden Euro vor, berichtete die „FT“ weiter.

Stellungnahmen der EU und der Regierung in Washington lagen zunächst nicht vor. Eine ähnliche Vereinbarung haben zuletzt die USA und Japan getroffen.

An den Finanzmärkten sorgte der Bericht für Kursgewinne. Der Dow-Jones-Index kletterte im Verlauf um knapp ein Prozent auf 44.884 Punkte. In Europa legte der Future auf den EuroStoxx50-Index um 2,3 Prozent zu. Das Börsenbarometer hatte den Handel zuvor mit einem Plus von einem Prozent bei 5344,25 Punkten beendet.

Der Dax stieg nachbörslich nach der FT-Meldung unmittelbar um rund ein Prozent auf etwa 24.500 Punkte, gab dann aber einen kleineren Teil davon wieder ab. Der Goldpreis verbilligte sich um mehr als ein Prozent auf rund 3389 Dollar je Feinunze. (Reuters)

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