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Kaufhausfusion: Metro will offenbar Karstadt übernehmen

Der Handelskonzern Metro will einem Zeitungsbericht zufolge die 121 Karstadt-Warenhäuser des angeschlagenen Konkurrenten Arcandor übernehmen und mit seinen Kaufhof-Häusern zusammenlegen.

Wie die Bild am Sonntag berichtete, habe Metro Chef Eckhard Cordes vergangene Woche in einem Schreiben an Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg seine Bereitschaft "zu umfassenden und konstruktiven Gesprächen für eine privatwirtschaftliche Lösung für die Zukunftssicherung" von Karstadt erklärt. Sie beinhalte auch eine Zusammenarbeit und einen möglichen Zusammenschluss von Karstadt und Galeria Kaufhof.

Der Handels- und Touristikkonzern Arcandor muss seine weitere Finanzierung sichern und will dazu öffentliche Bürgschaften von 650 Millionen Euro sowie Kredite der Staatsbank KfW. Der Metro-Konzern ist gegen eine Staatshilfe für Arcandor, weil er sich dadurch benachteiligt sieht.

Die insgesamt 247 Warenhäuser von Karstadt und Kaufhof in einer "Deutschen Warenhaus AG" zusammengeführt werden. An ihr könnten sich Metro und die Vermieter der Warenhaus-Immobilien jeweils mit knapp 50 Prozent beteiligen. Den Rest würden Banken übernehmen.

Das Blatt zitierte Cordes mit den Worten, er sehe die Möglichkeit, "die Mehrheit der Karstadt-Häuser und damit einen großen Teil der Arbeitsplätze zu erhalten".

Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick sehe die Pläne seines Konkurrenten kritisch, sei aber zu Gesprächen bereit. Die Warenhaus-Allianz sei "zunächst ein nahe liegendes Konzept, das man intensiv geprüft habe", sagte Eick. Allerdings habe sie für Verbraucher, den Wettbewerb und die Mitarbeiter gravierende Nachteile. Ein Zusammengehen der Marktführer Karstadt und Kaufhof sei voraussichtlich nicht genehmigungsfähig.

Neben Metro hat auch der Versandhändler Otto Interesse an Teilen von Arcandor gezeigt. In Frage käme die Versandsparte Primondo, zu der neben dem Flagschiff Quelle etliche Spezialversender gehören. (cl/Reuters)

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