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Tablet-PC: Microsoft freut sich über das iPad

Microsoft hofft durch Apples iPad auf den Durchbruch bei den so genannten Tablet-Computern. Der Konzern will mit eigenen Produkten nachziehen - und kritisiert Google.

Der neue Microsoft-Deutschlandchef freut sich über das, was Konkurrent Apple macht, und ist sauer über das Verhalten von Google. Die Industrie werde von der Aufmerksamkeit profitieren, die Apple mit der Einführung seines Tablet-Computers iPad bei Kunden und Medien erzielt hat. „Apple hat damit eine Tür geöffnet, durch die können wir mit Volldampf fahren“, sagte Ralph Haupter am Mittwoch in Berlin.

Auf der Computermesse Computex Anfang des Monats in Taiwan seien 13 neue Tablet-PCs mit berührungsempfindlichem Bildschirm und dem neuen Betriebssystem Windows 7 von Microsoft vorgestellt worden, sagte Haupter. In wenigen Monaten werde das erste Modell von Asus auf dem Markt sein. Natürlich wäre Microsoft gern schneller gewesen, räumte Haupter ein. Doch auch bei Software für Netbooks sei das Unternehmen als Nachzügler am Ende erfolgreich gewesen. Und: „Kein Kunde hat Lust, sich von der Technologie von Apple abhängig zu machen“, behauptete Haupter.

Kritik übte er am Umgang von Google mit den Themen Datenschutz und Transparenz. Das sei für die gesamte Branche nicht dienlich gewesen, sagte er. Denn auch Microsoft ist überzeugt, dass der umstrittene Dienst Streetview, bei dem Google Straßenzüge fotografiert und zur Abfrage ins Netz stellt, ein nützliches Produkt ist. Google hatte allerdings nicht offen gesagt, welche Daten genau gesammelt wurden, wie lange sie aufbewahrt und wofür sie verwendet werden sollten. Das Thema Datenschutz werde längst nicht mehr nur in der Politik, sondern praktisch von jedermann diskutiert, sagte Haupter.

Da immer mehr Firmen und Privatleute Software und Speicherplätze im Netz nutzen (Cloud-Computing), statt ihre Daten lokal zu speichern, fragten viele nach, wo die Daten gespeichert werden. Microsoft prüfe daher gerade, ob es in Deutschland ein neues Rechenzentrum errichtet. Bisher gebe es solche Datenspeicher von Microsoft nur in den USA, Holland und Irland. Zum Deutschlandgeschäft sagte der Manager: „Das Konsumentengeschäft läuft extrem gut.“ Es profitiere von der Einführung von Windows 7. Bei den Firmenkunden, speziell der verarbeitenden Industrie, spürt Microsoft jedoch noch Zurückhaltung. Bei der derzeitigen Mitarbeiterzahl von 2500 in Deutschland werde es aber bleiben, sagte Haupter.

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