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Evelyn Palla, Vorstandsvorsitzende der DB, steht vor dem neuen ICE L der Deutschen Bahn am Berliner Ostbahnhof.

© dpa/Christoph Soeder

„Alles wird rollen, was rollen kann“: Bahn setzt zu Weihnachten mehr Züge ein und stoppt Baustellen

Die DB rechnet rund um die Feiertage mit mehr als fünf Millionen Fahrgästen, sagt die Konzernchefin. Trotz aller Vorbereitungen hat Palla für Reisende keine guten Nachrichten.

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Es deutet sich ein großer Ansturm auf die Deutsche Bahn rund um Weihnachten an: Die Bahn rechnet in diesem Zeitraum mit mehr als fünf Millionen Fahrgästen, der Ticketverkauf liegt nach Angaben der neuen Vorstandschefin Evelyn Palla sechs Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die DB werde deshalb dann einen Teil der Baustellen im Schienennetz ruhen lassen, kündigte Palla im Podcast von „Table.Briefings“ an. „Wir werden versuchen, das Baugeschehen runterzufahren über die Weihnachtsfeiertage, damit wir da eine Entlastung im Schienennetz haben“, sagte Palla.

„Alles wird rollen, was rollen kann“, sagte Palla mit Blick auf den Einsatz aller verfügbaren Züge. Schon in der Vergangenheit hat die Bahn mit weniger Bautätigkeit und mehr Zügen versucht, den Betrieb rund um das Fest zu stabilisieren.

Erst 2027 wird es spürbar besser.

Evelyn Palla, DB-Konzernchefin

Trotz der Maßnahmen rechnet der Staatskonzern mit weiter sinkender Pünktlichkeit. Auf langen Strecken werde der Wert in diesem Jahr voraussichtlich unter 60 Prozent liegen. „Wir werden im Fernverkehr bis Ende des Jahres wahrscheinlich eine Fünf vorn sehen“, bekräftigte Palla.

Palla ist seit 1. Oktober Chefin der Deutschen Bahn

Im Oktober hatte die Quote bei 51 Prozent gelegen. Bereits nach Veröffentlichung der Zahlen für September hatte die Bahn mitgeteilt, dass ihr Pünktlichkeitsziel von 65 bis 70 Prozent über das Jahr gesehen nicht mehr zu erreichen ist. Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verzögerung von sechs Minuten. Zugausfälle werden dabei nicht berücksichtigt.

Im kommenden Jahr werde es zunächst nicht besser, da die Zahl der Baustellen entlang des Schienennetzes von derzeit 26.000 auf 28.000 angehoben werden müssten, sagte Palla. „Erst 2027 wird es spürbar besser.“

Zahlreiche Bahnanlagen müssten früher erneuert werden als bisher gedacht, hatte Palla zuletzt der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt. „Seit dem Sommer sehen wir, dass die Bahnanlagen noch schneller altern als bisher angenommen. Das betrifft Stellwerke, Schienen, Weichen und Oberleitungen. Diesen Abwärtstrend müssen wir jetzt stoppen“, führte Palla aus.

Palla ist seit 1. Oktober Chefin der Deutschen Bahn. Sie löste Richard Lutz ab, der den bundeseigenen Konzern fast acht Jahre lang geführt hatte. Das Schienennetz ist marode, es gibt zahlreiche Verspätungen und Zugausfälle.

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