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Bei Aus für Deutschlandticket: Wissing warnt vor „Zorn von fast 14 Millionen Nutzern“
Die schwarz-roten Koalitionäre sind sich über die Finanzierung uneinig. Verkehrsminister Volker Wissing macht sich nun für den Erhalt des Deutschlandtickets stark.
Stand:
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) hat sich für eine Beibehaltung des Deutschlandtickets ausgesprochen. Eine solch große Reform auf der Strecke wieder abzubrechen, wäre „Rückschrittspolitik“, sagte Wissing dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag). „Vor dem Zorn von fast 14 Millionen Nutzerinnen und Nutzern kann ich nur warnen“, fügte er hinzu.
Das Deutschlandticket sei für den ÖPNV in Deutschland eine Riesenchance. „Es ist der größte Modernisierungsschub der letzten Jahrzehnte und eine Digitalisierungsoffensive“, sagte der scheidende Verkehrsminister weiter.
Das Ticket sei attraktiv, weil es einlade, die öffentlichen Verkehrsmittel stärker zu nutzen als bisher. Millionen Haushalte würden dadurch finanziell enorm entlastet, vor allem Arbeitnehmer im ländlichen Raum, ergänzte Wissing. Allerdings müssten nun weitere Schritte folgen, zum Beispiel die digitale Erfassung der Fahrleistung, um die erzielten Einnahmen anschließend gerecht auf die Verkehrsträger zu verteilen. Auch das Angebot müsse weiter ausgebaut werden, forderte Wissing.
Das Deutschlandticket ist einer der Knackpunkte bei den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und den Unionsparteien. Die SPD will das Deutschlandticket dauerhaft zum aktuellen Preis anbieten, ergänzt durch vergünstigte Tarife für Familien, Studierende oder ältere Menschen. CDU-Chef Friedrich Merz ist grundsätzlich für eine Weiterführung, stellt dies aber ausdrücklich unter den Vorbehalt einer möglichen Finanzierung, die nur noch für dieses Jahr gesichert ist.
Im Sondierungspapier sind lediglich weitere Beratungen angekündigt, die mehr als 13 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten des Tickets müssen also weiter zittern. (AFP)
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