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Alte Führerscheine müssen in Deutschland umgetauscht werden.

© picture alliance/dpa/Uncredited

Verwarnungsgeld droht: Alte Führerscheine müssen jetzt umgetauscht sein

Ab Donnerstag müssen bestimmte Führerscheine umgetauscht worden sein. Wer dann noch mit altem Lappen fährt, kann Probleme bekommen.

Kaum jemand dürfte sich gerne mit dem Thema „Führerscheinumtausch“ beschäftigen, steht es doch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Thema „Behördengang“. Auto- oder motorradfahrende Menschen aus der sogenannten Babyboomer-Generation aber haben es dieser Tage entweder schon getan oder sollten es nun dringend tun: Ihre alten Führerscheine, die „Lappen“ also, sind ab 19. Januar 2023 nicht mehr gültig.

Wer ist genau betroffen? Ganz konkret geht es um Menschen aus den Jahrgängen 1959 bis 1964 und Führerscheine, die vor dem 1. Januar 1999 ausgestellt wurden. Im Juli 2022 waren bereits die alten Führerscheine der Jahrgänge 1953 bis 1958 abgelaufen.

Warum das Ganze? Weil ein EU-Beschluss vorsieht, dass in ganz Europa die Führerscheine einheitlich aussehen und fälschungssicher sind. In Deutschland müssen insgesamt 15 Millionen Papierführerscheine und 28 Millionen Scheckkartenführerscheine umgetauscht werden. Das neue Führerscheindokument ist dann 15 Jahre lang gültig.

Wie teuer kann es werden, mit altem Führerschein zu fahren?

Es ist keine Straftat, wenn Privatfahrer mit einem veralteten „Lappen“ unterwegs sind. Wohl aber ist es eine Tat, die kosten kann: In einer Polizeikontrolle kann ein Verwarnungsgeld von zehn Euro verhängt werden. Und wer sich bisher nicht um den Umtausch gekümmert hat, muss bedenken, dass das Prozedere mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden ist.

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Wo muss man für den Umtausch hin?

Abhängig vom Wohnort ist das Bürgeramt zuständig oder die jeweilige Führerscheinstelle. Teilweise muss man persönlich erscheinen, denn nicht alle Stellen bieten es an, den Antrag online einzureichen. Teilweise muss der aktuelle Führerschein gleich mit abgegeben werden.

Zwei gute Nachrichten: Erstens sind keine neue Führerscheinprüfung und auch keine Gesundheitsuntersuchung nötig. Zweitens kann man auf Nachfrage eine Bestätigung des Führerscheinumtauschs ausgehändigt bekommen, die in einer Polizeikontrolle als Ersatz vorgezeigt werden kann. Das ist auch deswegen gut, weil es laut ADAC durchschnittlich vier bis fünf Wochen dauert, den neuen Führerschein in den Händen zu halten.

Das Problem mit den Berliner Ämtern und wie man es lösen kann

Die schlechte Nachricht für betroffene Berliner Autofahrer: Man muss für den Umtausch persönlich beim Bürgeramt erscheinen. Das bedeutet für viele Menschen, dass sie Wochen oder Monate vorher einen Termin beim Amt vereinbaren müssen, denn in der Hauptstadt ist die Verwaltung chronisch überlastet. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, ist sie dieser Tage auch noch mit der Vorbereitung der neuen Abgeordnetenhauswahl am 12. Februar beschäftigt. 

Was tun? Wer die Möglichkeit hat, zeitlich und örtlich flexibel zu sein, organisiert sich spontan einen Termin am selben Tag – und zwar irgendwo in Berlin. Das geht entweder auf der Webseite des Bürgeramts unter „Termin berlinweit suchen und buchen“. Oder per Telefonanruf der Nummer 115. Morgens ab 7 Uhr ist die beste Zeit dafür.

Auf Twitter berichten Betroffene von einer weiteren Lösung, die funktioniert habe: Ohne Termin gleich morgens ins Bürgeramt gehen. Etwaige Schilder mit der Aufschrift „Heute keine Termine“ ignorieren. Nach einem Termin fragen. Auch mit einer Anfrage per Mail an ein Bürgeramt hatten manche Erfolg.

Darüber hinaus können Terminanfragen „In Ausnahmefällen“ auch an die Fahrerlaubnisbehörde gerichtet werden, per Mail oder (030) 90269-2400.

Wer ist als Nächstes dran mit dem Führerscheinumtausch?

Früher oder später erwischt es jeden, sofern der Führerschein vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde.

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