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Alter Name, neues Modell: der Opel Frontera

© Opel

Der Blitz beginnt zu leuchten: Opels Neuentwicklungen Frontera und Grandland Electric

Erstmals kommt die neue Plattform des Stellantis-Konzerns für E-Mobile zum Einsatz. Und auch das modernisierte Opel-Emblem hat Premiere bei einem Serienmodell.

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Renault und Peugeot haben es getan, auch Kia, Dacia, VW, um nur einige zu nennen. Viele Hersteller basteln in dieser Zeit des automobilen Umbruchs an ihren Markenlogos, wollen selbst dort innovative Begabung beweisen. Neuester Zugang in dieser Runde: Opel.

Schon vor Jahresfrist wurde in Rüsselsheim das neue Blitz-Emblem enthüllt, das künftig im Mittelpunkt des „Opel Vizor“ genannten Markengesichts glänzen und sogar leuchten soll: Die beiden Blitzzacken sind spitzer geworden und nun deutlich getrennt. Es wirkt irgendwie „elektrischer“, soll wohl das Bekenntnis zur E-Mobilität unterstreichen – „ein noch progressiverer, modernerer Look“, wie man bei Opel findet.

Bislang blieb das ein Versprechen, doch vor wenigen Tagen wurde in Istanbul der neue, erst im Sommer bestellbare Kompakt-SUV Opel Frontera offiziell vorgestellt. Auch für das aufgefrischte Logo bedeutete diese Präsentation den Start in die Zukunft, als „seine Premiere bei einem Serienmodell“.

Der neue Opel-Blitz gibt sich „elektrischer“.

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Opel Frontera? Neu? Der Name ist es nicht. Von 1991 bis 2004 gab es als Isuzu-Lizenznachbau schon mal einen SUV dieses Namens, vergleichsweise behäbig im Design. Das kann man der vollelektrisch oder als 48-Volt-Mild-Hybrid daherrollenden Neuentwicklung, die den Crossland ablösen wird, nun wirklich nicht vorwerfen.

Mit seinen betonten Radhäusern, der ausgeprägten C-Säule, der wuchtigen Front wirkt der Wagen in der Tat ausgesprochen robust, wie Opel schwärmt. Dazu trägt sicher das schwarze Vizor-Markengesicht bei, das noch durch eine darunter platzierte, trapezförmige Kühleröffnung zusätzlich optischen Halt findet.

Als eine Inspirationsquelle wurde bei der allerersten, noch inoffiziellen Präsentation des Wagens der Opel Manta der ersten Generation aus den frühen siebziger Jahren genannt: Schon damals bildeten der Kühlergrill und die integrierten Scheinwerfer eine Einheit – optisch ähnelte das dem aktuellen Vizor-Design.

Den Opel Frontera gibt es vollelektrisch oder als Mild-Hybrid.

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Auch innen gibt sich der neue Frontera betont modern und zudem überraschend geräumig, bestellbar sogar als Siebensitzer und mit bis zu 1600 Liter Ladevolumen. Der Wagen wartet mit zwei 10-Zoll-Displays, neu gestaltetem Lenkrad und allerlei praktischen Details auf.

Schonung fürs Steißbein

Flexible Bänder halten selbst ein sonst hin und her rutschendes Tablet auf der Mittelkonsole fest, die vielen Ablageflächen haben rutschhemmende Gummioberflächen, und selbst nach stundenlangen Autobahnfahrten soll ein eventuell plagendes Steißbein der Vergangenheit angehören: Dafür hat das patentierte „Intelli-Seat-Feature“ von Fahrer- und Beifahrersitz zu sorgen, mit seiner mittig auf den Sitzflächen verlaufenden Vertiefung. Auf Wunsch gibt es die Sitze zwecks Schonung der Umwelt aus komplett recyceltem Material, wie auch aus gleichem Grund auf Chromverzierungen verzichtet wurde.

Für potenzielle Käufer von größerem Interesse ist sicher die Reichweite des neuen E-Mobils. Die vollelektrische Version schafft rund 300 Kilometer, die „Long Range“-Variante noch mal 100 Kilometer mehr. Auch beim Hybrid-Frontera kann man wählen, zwischen einem 100 PS oder einem 136 PS starken Turbobenziner, die ihre Arbeit gemeinsam mit einem 21-PS-Elektromotor und einem neuen elektrifizierten Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe erledigen.

Sogar mit sieben Sitzen ist der neue Frontera zu haben.

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Den neuen Kompakt-SUV wird es in einer bereits umfangreich ausgestatteten Basisversion sowie als Frontera GS mit zusätzlichem Multimedia-Infotainment mittels 10-Zoll-Farb-Touchscreen und Navigation sowie einer Rückfahrkamera geben. Erhältlich ist der Frontera mit dem neuen Blitz-Logo als Hybrid ab rund 24.000 Euro, fürs E-Mobil sind es noch einmal rund 5000 Euro mehr.

Beim Grandland leuchtet neben dem Blitz auch der Markenname

Bei Nachtfahrten ist das an der Front wie am Heck prangende Emblem freilich kaum sichtbar – ein Problem, das für den gleichfalls unlängst, diesmal in Eisenach präsentierten Top-SUV der Marke gelöst ist: Beim neu entwickelten Grandland Electric ist der nur an der Front platzierte Blitz beleuchtet, ebenso der Opel-Schriftzug am Heck.

Der Schwerpunkt der fahrzeugeigenen Lightshow liegt aber selbstverständlich auf dem, was mit dem herkömmlichen Wort „Scheinwerfer“ nur noch unzureichend beschrieben ist. An die Stelle simpler Glühbirnen früherer Zeiten ist – noch eine Premiere – das System „Intelli-Lux Pixel Matrix HD Licht“ getreten, das die Straße rechts wie links mit je 25.600 strahlenden Punkten illuminiert. Über eine Kamera wird diese Lichterfülle gesteuert, damit immer alles optimal ausgeleuchtet ist, die Insassen vorausfahrender oder entgegenkommender Fahrzeuge aber nicht geblendet werden.

Statt klassischer Scheinwerfer leuchten beim neuen Grandland rechts wie links je 25.600 strahlende Punkte.

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Viele Gestaltungsdetails des neuen Grandland sind der schnittigen, 2023 vorgestellten Designstudie Opel Experimental entlehnt, beispielsweise das innen wie außen zugrundeliegende „Kompass-Konzept“. Am deutlichsten zeigt sich dieses am Frontbereich mit der quasi vertikalen Mittelfalte der Motorhaube und dem horizontal strukturierten Vizor.

Insgesamt kommt das neu gestaltete Modell voluminöser und imponierender daher als sein eher rundlicher Vorgänger, schon durch die mit Schick akzentuierten Radhäuser. Das schlägt sich auch in den Maßen nieder: Mit 4,65 Metern ist der Wagen in der Länge um 173 Millimeter und mit 1,91 Metern in der Breite um 64 Millimeter gewachsen.

Informationsflut auf Knopfdruck reduzierbar

Im großzügigen Wageninneren hat sich das unter anderem in zwei Zentimetern zusätzlicher Beinfreiheit auf den Rücksitzen niedergeschlagen. Wie im Frontera lässt man sich vorne auch im neuen Grandland steißbeinschonend auf Sitzen mit mittlerer Vertiefung nieder, blickt dann als Fahrer auf ein digitales, traditionell hinterm Lenkrad platziertes Display, aufs Head-up-Display oder das zentrale, leicht zum Fahrer geneigte 16-Zoll-Display. Diese bieten eine potenziell verwirrende Überfülle an Informationen, die aber durch die spezielle Einstellung „Pure Mode“ auf das nötigste Mindestmaß reduzierbar ist.

Der neue Grandland wirkt kantiger und imponierender als sein rundlicher Vorgänger.

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Auch beim Grandland wurde Wert auf üppige Ablagemöglichkeiten gelegt, insgesamt ergeben sich dadurch mehr als 35 Liter zusätzlicher Stauraum. Selbst fürs induktive Smartphone-Laden wurde eine „Pixel-Box“ mit beleuchteter, lichtdurchlässiger Glasoberfläche geschaffen, hinter der das Gerät ebenso sicher wie sichtbar verstaut ist. Wert wurde auch beim Grandland auf ressourcenschonende Produktion gelegt: Alle Stoffe und Bezüge im Innenraum bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem Material.

Produziert wird Opels neues Flaggschiff exklusiv in Eisenach. Um das dortige Werk für die Produktion der elektrifizierten Modelle fit zu machen, wurden 130 Millionen Euro investiert.

Den neuen Grandland gibt es als Plug-in-Hybrid und vollelektrisch.

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Mit dem neuen Grandland kommt erstmals die „STLA Medium-Plattform“ des Stellantis-Konzerns zum Einsatz, die speziell für batterieelektrische Fahrzeuge konzipiert wurde. Der flache Batterieblock mit einer Kapazität von bis zu 98 kWh, der neue Elektromotor der neuen Generation und weitere stromsparende Einrichtungen wie die serienmäßige Wärmepumpe lassen den Grandland Electric laut Herstellerangaben bis zu rund 700 Kilometer lokal emissionsfrei fahren. An Schnellladestationen ist der Akku nach 26 Minuten wieder auf 80 Prozent.

Angeboten wird der ab Sommer bestellbare Wagen, für den es noch keine Preisangaben gibt, auch als Plug-in-Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von rund 85 Kilometern und als Benziner mit spritsparender 48-Volt-Mild-Hybrid-Unterstützung.

Schon in der Basisversion ist der Grandland mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet. Dazu gibt es auf Wunsch das „Intelli-Drive 2.0-System“, das zahlreiche elektronische Helferlein bündelt und mit weiteren ergänzt. Die im Rückwärtsgang dann zugeschaltete Heckkamera verfügt sogar über eine automatische Reinigungsfunktion. Fahrer oder Fahrerin sollen selbst bei Mistwetter auch in dieser Fahrrichtung nicht den Durchblick verlieren.

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