
© Daniel Reinhardt/dpa
Steuergeschenk für Wohlhabende?: Ölkonzerne geben Tankrabatt laut Ifo fast vollständig weiter
Laut Ifo-Institut haben Ölkonzerne die Steuersenkung großteils an Autofahrer weitergegeben. Der Rabatt setze aber falsche Anreize, kritisiert der Ifo-Präsident.
Stand:
Die wegen steigender Benzinpreise kritisierten Ölkonzerne haben den Tankrabatt nach Berechnungen des Ifo-Instituts weitgehend an die Autofahrer weitergegeben. Beim Diesel hätten die Tankstellen die vorübergehende Steuersenkung um 17 Cent je Liter zu 100 Prozent weitergegeben, teilten die Münchner Ökonomen am Dienstag mit. Bei Super waren es demnach 85 Prozent von 35 Cent niedrigeren Steuern.
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Grundlage der Berechnungen war der Vergleich mit Frankreich, wo es keinen Tankrabatt gibt. Dort wurde Benzin in den vergangenen Wochen infolge steigender Ölpreise demnach kontinuierlich teurer.
Wenn es tatsächlich noch einen Beweis gebraucht hätte, dass der Ölproduktehandel falsch strukturiert ist, dann hat der Tankrabatt diesen erbracht. [...]. Es wird endlich Zeit mit einer Entflechtung und echter marktwirtschaftlicher Konkurrenz zu beginnen.
schreibt NutzerIn MaVo
In Deutschland hingegen sanken die Benzinpreise zunächst kräftig, bevor sie wieder anzogen. Zuletzt hatte der ADAC kritisiert, die Steuersenkung lande zum großen Teil bei den Ölkonzernen.
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[Lesen Sie auch: An der Zankstelle: So kam es zum Tankrabatt-Debakel der Ampel-Koalition (T+)]
Ifo-Präsident Clemens Fuest kritisierte den Tankrabatt als Steuergeschenk für Wohlhabende. „Er kommt Menschen mit höherem Einkommen und höheren Spritausausgaben zugute und nicht Menschen mit geringem Einkommen“, schrieb Fuest in der Mitteilung.
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„Darüber hinaus setzt er die falschen Anreize: Er hält nicht dazu an, weniger Benzin und Diesel zu verbrauchen. Aus ökologischen Gründen und um die Abhängigkeit von Russland zu vermindern, wäre aber das genaue Gegenteil notwendig.“ (dpa)
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