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Die Agentur Moody's hat Frankreich das Spitzenrating entzogen.

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Update

Kein Triple A mehr: Moody's stuft Kreditwürdigkeit Frankreichs herab

Die Ratingagentur Moody's hat Frankreich die Spitzenbewertung entzogen. Die Kreditwürdigkeit des Euro-Landes wurde um eine Note von „Aaa“ auf „Aa1“ gesenkt. Der französische Finanzminister macht Vorgängerregierungen für die Herabstufung verantwortlich.

Die US-Ratingagentur Moody's hat angesichts der schwächelnden Wirtschaft des Landes Frankreich die Bestnote entzogen. Die Kreditwürdigkeit des Landes wurde von Aaa um eine Stufe auf Aa1 gesenkt, wie Moody's am Montagabend mitteilte. Der Ausblick bleibt „negativ“. Die Ratingagentur begründete den Schritt mit der schwachen Wachstumsprognose für die französische Wirtschaft und der europäischen Wirtschaftskrise.

Die langfristigen Aussichten für das Wirtschaftswachstum Frankreichs seien durch eine Reihe von Faktoren negativ beeinflusst, erklärte Moody's. Die Ratingagentur nannte als Beispiele den anhaltenden Verlust der Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs und die Unbeweglichkeit des dortigen Arbeits-, Waren- und Dienstleistungsmarktes. Durch dieses Risiko eines nachlassenden Wirtschaftswachstums könne auch nicht mehr so klar vorhergesagt werden, wie Frankreich auf zukünftige Erschütterungen in der Eurozone reagieren werde, hieß es.

Frankreichs Rating und die Stabilität seines Bankensektors blieben aber auf einem vergleichsweise sehr hohen Niveau. In diesem Zusammenhang hob Moody's die breit gefächerte Wirtschaft des Landes sowie ein starkes Bekenntnis zu Strukturreformen und einen Konsolidierungskurs der Regierung hervor.

Grundlage für die Herabstufung Frankreichs sei die Entscheidung der Ratingagentur im Juli, den Ausblick für das Spitzenrating für die Euroländer Deutschland, Luxemburg und die Niederlande auf „negativ“ zu senken. Den Ausblick für Frankreich hatte Moody's bereits im Februar mit „negativ“ bewertet.

Der französische Finanzminister Pierre Moscovici machte umgehend die Vorgängerregierungen für die Herabstufung verantwortlich. Deren Politik habe es nicht geschafft, die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Wirtschaft wiederherzustellen, hieß es in einer Stellungnahme zu der Entscheidung der Ratingagentur. Zugleich sagte Moscovici, französische Schuldtitel zählten nach wie vor zu den „sichersten der Eurozone“.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte Frankreich bereits im Januar das Spitzenrating entzogen. Zur Begründung wurden damals die zunehmenden politischen und finanziellen Probleme innerhalb der Eurozone genannt. (dapd)

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