zum Hauptinhalt
Es gibt erste Anzeichen: Amazon, lange kritisiert für die Behandlung der Arbeiter, kommt seinen Mitarbeitern entgegen.

© REUTERS

Nach Pandemien steigen die Löhne: Die Fed hat die Seuchen der letzten 600 Jahre untersucht

Eine jetzt erschienene historische Studie der US-Notenbank Fed hat festgestellt, dass nach Pandemien die Unternehmensgewinne sinken und die Löhne steigen.

Von Andreas Oswald

In der Geschichte Europas haben Pandemien in der Folge meist zu höheren Löhnen geführt. Zu diesem Schluss kommt eine gerade erschienene Studie der San Francisco Fed, eines Ablegers der US-Notenbank Federal Reserve.

Die Forscher haben 14 Pandemien seit dem 14. Jahrhundert untersucht, bei denen mindestens 100.000 Menschen starben, angefangen bei den großen Pestwellen. Sie haben dabei festgestellt, dass es markante makroökonomische Effekte gab, die 40 Jahre lang anhielten.

Während die Gewinne der Unternehmen sanken, stiegen die Löhne der abhängig Beschäftigten. Das ist das Gegenteil dessen, was bei einem Krieg passiert. Da in Kriegen Kapital und Werte massiv zerstört werden, kommt es anschließend zu einer regen wirtschaftlichen Aufbautätigkeit.

Die Originalstudie der San Francisco Fed lesen Sie hier.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nach Pandemien gibt es in der Regel keine Zerstörungen. Was es aber nach Pandemien in der Regel gab, war wegen der hohen Todesraten ein Mangel an Arbeitskräften. Das begünstigte Lohnerhöhungen.

Die Frage ist, ob das bei der gegenwärtigen Pandemie von Covid-19 ähnlich sein wird. Dagegen spricht, dass die Todesopfer zum größten Teil ältere Menschen sind, die nicht mehr arbeiten.

Sinkende Zinsen

Andererseits ist nicht klar, wie sich die Pandemie weiterentwickeln wird, zumal viele Arbeitskräfte, die in diesen Zeiten weiterarbeiten, den Infektionen stark ausgesetzt sind.

Für Anleger interessant: Nach Pandemien sind meist die Zinsen gesunken. Gleichzeitig aber haben die Menschen mehr gespart, um sich für künftige Krisen zu wappnen. Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass das auch diesmal der Fall sein wird.

Interessant sind aber zunehmende Stimmen, die für die Zeit nach der Pandemie eine gerechtere Politik fordern. Das könnten Aktieninvestoren in ihre Überlegungen einbeziehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false