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Neue Stellen statt Digitalisierung: Ifo-Institut bescheinigt öffentlichem Sektor Verschärfung des Fachkräftemangels
Statt Aufgaben zu digitalisieren, schaffe der öffentliche Sektor neue Stellen, bilanziert das Ifo-Institut. Damit befeuere der Staat den Fachkräftemangel und belaste die Steuerzahlenden unnötig.
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Die mangelhafte Digitalisierung des öffentlichen Sektors in Deutschland verschärft laut einer Untersuchung des Ifo-Instituts den Fachkräftemangel. „Während Unternehmen Automatisierung nutzen und Arbeitsprozesse verschlanken, werden im öffentlichen Dienst neue Stellen geschaffen, statt alte Aufgaben und Prozesse zu hinterfragen“, erklärte der Ifo-Forscher Marcel Thum am Mittwoch. Das entziehe der Privatwirtschaft Arbeitskräfte.
Die Ifo-Experten aus Dresden verweisen auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes und des Statistischen Landesamtes Sachsen, wonach die Beschäftigung im öffentlichen Sektor zugenommen hat. „Stattdessen hätte die öffentliche Verwaltung die Digitalisierung vorantreiben müssen, um mit den Effizienzgewinnen Personal einzusparen“, erklärten sie dazu. Der Staat bereite sich unzureichend darauf vor, dass die Zahl der Erwerbsfähigen abnehmen wird, heißt es.
Die Privatwirtschaft wiederum habe dank der Digitalisierung die Arbeitsproduktivität erhöht, was wiederum zu einem Lohnanstieg führt, den auch der öffentliche Sektor mitgeht. „Diese Entwicklung überfordert auf Dauer die Steuerzahler. Sie gefährdet langfristig aber auch die gesamte Wirtschaft, da ihr der öffentliche Sektor die Arbeitskräfte entzieht“, erklärte Thum. „Damit verschärft er den Fachkräftemangel in der gesamten Wirtschaft.“ (AFP, cz)
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