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Wirtschaft: Nike zeigt Adidas wegen Patentklau an

Konkurrent soll Dämpfung kopiert haben

Beaverton/Herzogenaurach - Der weltgrößte Sportschuhhersteller Nike hat eine Patentklage gegen Adidas-Salomon eingereicht. Der US-Konzern warf dem Hauptkonkurrenten vor, mehrere der Adidas-Spitzenprodukte verstießen gegen seine patentierte „Shox-Polsterungstechnologie“. Die Klage wurde nach Angaben von Nike in einem Bezirksgericht in Texas eingereicht. Anleger reagierten irritiert: Die Adidas-Aktie verlor am Freitag bis Handelsschluss 1,64 Prozent an Wert.

Ein Sprecher von Adidas erklärte, Hausjuristen seien noch mit der Prüfung der Klage befasst. „Daher können wir den ganzen Vorgang derzeit noch nicht kommentieren“, hieß es bei dem deutschen Sportartikelunternehmen.

Nach Ansicht von Nike gehören Schuhe, die das „a3“-Polsterungssystem von Adidas verwenden wie die neuen Kevin-Garnett-Signature-Schuhe und die „adidas_1-Schuhe“ zu den Produkten, die gegen die eigene patentierte Technologie verstießen. Adidas war durch die erst vor kurzem vollzogene Übernahme des US-Sportschuhherstellers Reebok näher an den Branchenführer Nike aufgerückt.

Trotz des Patentschutzes habe Adidas Schuhe produziert, die die Nike-Technologie verwendeten, wirft der US-Hersteller nun seinem Konkurrenten vor. Die Nike-Shox-Technologie, die im Jahr 2000 eingeführt wurde, sei durch 19 oder mehr Patente geschützt. Die Entwicklung habe 16 Jahre gedauert und erhebliche finanzielle Investitionen erfordert, um sie an den Markt zu bringen.

In Branchen-Kreisen überraschte vor allem der Zeitpunkt der Klage. Der „adidas_1-Schuh“ sei seit Dezember 2004 auf dem Markt, ohne dass Nike daran Anstoß genommen habe. Das die Klage ausgerechnet jetzt komme, sei Kalkül: Denn an diesem Wochenende finden in Houston (USA) die All-Star-Games statt, bei denen gesponserte Basketball-Spitzensportler auch neue Sportschuhe großer Hersteller vorstellten. dpa

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