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Machen gemeinsame Sache: die Automanager Varin (PSA) und Girsky (GM/Opel).

© AFP

Kooperation: Opel Corsa fährt künftig auf Peugeot-Plattform

Die Opel-Mutter GM und Peugeot Citroen geben Einzelheiten zu ihrer Zusammenarbeit bekannt. Ein Verkauf der angeschlagenen deutschen Tochter ist demnach vom Tisch.

Die drei gemeinsam von Peugeot Citroen (PSA) und Opel entwickelten Automodelle sollen die Plattform der Franzosen als Basis haben. Darauf sollen Fahrzeuge wie der Opel Corsa, Zafira oder Meriva und Citroen C3, 3008 und 2008 entstehen, erläuterten Peugeot-Chef Philippe Varin und Vize-Chef des Opelmutterkonzerns GM, Stephen Girsky, ihre Pläne am Donnerstag in Brüssel.

Zusammen entwickeln sie eine aufgewertete Plattform für Kleinwagen mit geringem CO2-Ausstoß. Diese solle die Grundlage für die nächsten Fahrzeuggeneration beider Marken bilden.

Die ersten Autos der Allianz sollen 2016 auf den Markt kommen, bekräftigten die Manager. Zu Produktionsorten oder Höhe der Investitionen in die Modelle machten sie keine Angaben.

Die Zusammenarbeit wird den Angaben zufolge ohne zusätzlichen Jobabbau vonstatten gehen. „Ich sehe keine negativen Auswirkungen auf die Stellen in Frankreich und in Deutschland“, sagte Varin. Auch Opel-Aufsichtsratschef Girsky zerstreute Sorgen von Arbeitnehmervertretern. An die Mitarbeiter des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim gerichtet sagte er: „Ich würde sagen, sie sollten keine Angst haben.“

Zuletzt hatte General Motors (GM) den Druck auf die Tochter Opel deutlich erhöht. Sollte bis Februar keine Einigung mit dem Betriebsrat und der IG Metall über ein neues Sparpaket erzielt sein, fühlt sich das Management nicht mehr an frühere Angebote gebunden und würde die Fahrzeug-Produktion in Bochum dann bereits zum 1. Januar 2015 einstellen, stellte Girsky klar.

Ein Verkauf von Opel an die Franzosen steht offenbar nicht zur Debatte. Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, unter anderem soll Frankreichs Präsident Francois Hollande Druck in diese Richtung gemacht haben. Gerüchte um einen möglichen Verkauf entbehrten zudem jeder Grundlage, sagte Girsky. „Das ist alles nicht wahr. Opel steht nicht zum Verkauf und PSA möchte auch nicht kaufen.“

Beide Autobauer leiden darunter, dass wegen der Schuldenkrise vor allem in Südeuropa kaum Neuwagen gekauft werden. Zudem sieht die GM Opel nicht als Exportmarke für asiatische Wachstumsmärkte wie China.

Beide, PSA und Opel mit der britischen Schwestermarke Vauxhall, schreiben rote Zahlen. Eine Allianz sollte Abhilfe schaffen. Diese fällt aber deutlich kleiner als ursprünglich gedacht aus. Die Entwicklung eines gemeinsamen vierten, größeren Modells wurde aufgegeben. Sie einigten sich zudem auf ein Gemeinschaftsunternehmen zum Einkauf von Material und Teilen. (rtr/dpa)

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