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Wirtschaft: Opel zieht Notbremse

9300 Mitarbeiter in Kurzarbeit bis Ende 2012.

Rüsselsheim - Rund 9300 Opel-Mitarbeiter am Stammsitz in Rüsselsheim und im Teile-Werk in Kaiserslautern werden ab Anfang September zunächst bis Jahresende in Kurzarbeit geschickt. In beiden Werken sowie in der Verwaltung in Rüsselsheim soll die Arbeit jeweils an rund 20 Tagen ruhen. Die Mitarbeiter müssen deshalb vorerst dem Vernehmen nach auf rund sechs Prozent ihres monatlichen Nettoeinkommens verzichten. Die Einbuße hält sich in Grenzen, weil Opel das staatliche Kurzarbeitergeld aufstockt. Der Autohersteller zieht damit in Abstimmung mit der IG Metall die Konsequenzen aus der Absatzkrise in Europa und Problemen bei der Sanierung.

Betroffen von der Kurzarbeit sind in Rüsselsheim 3500 Mitarbeiter in der Produktion – sie bauen die Modelle Astra und Insignia – und 3300 Beschäftige in der Verwaltung, die ab Oktober kürzertreten sollen. Damit gilt Kurzarbeit für die Hälfte aller Opelaner am Stammsitz. Ausgenommen ist das Technische Entwicklungszentrum mit rund 7000 Mitarbeitern. In Kaiserslautern gilt die Vereinbarung für alle 2500 Beschäftigten. Die Werke in Bochum und in Eisenach sind nicht betroffen.

„Der europäische Automobilmarkt bricht drastisch ein. Die sinkende Auslastung kann nicht mehr wie bisher durch den Einsatz von Korridorschichten und Gleitzeitguthaben kompensiert werden“, sagte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes am Donnerstag. Nach Ansicht von Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer- Klug sichert die Kurzarbeit Arbeitsplätze.

Noch 2011 hatte Opel wegen der starken Nachfrage nach dem Spitzenmodell Insignia in Rüsselsheim die Werksferien verkürzt und Sonderschichten gefahren. Aufgrund der gut gefüllten Arbeitszeitkonten konnte das Unternehmen bislang ohne Kurzarbeit auskommen.

Die Ford-Werke gehen derweil nach einem Bericht der Zeitschrift „Auto Motor Sport“ davon aus, bis zum Jahresende ohne weitere Produktionskürzungen in ihren Werken in Köln und Saarlouis auszukommen. Rolf Obertreis

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