Wirtschaft: Paketdienst Hermes geht nach Österreich

Düsseldorf/Wien - Der deutsche Paketversender Hermes steigt in den österreichischen Markt ein. Die Tochter des Versandhandelskonzerns Otto greift damit die Österreichische Post AG an. Bis zum Jahresende will Hermes-Chef Hanjo Schneider fünf Verteilzentren, 35 Niederlassungen und rund 1000 Paketshops in der Alpenrepublik aufbauen. Ziel sei, 2008 mindestens 20 Prozent der Sendungen von Unternehmen an Privatpersonen sowie im Privatkundengeschäft zuzustellen, kündigte er gestern in Hamburg an.

Hermes will dafür eine eigene Gesellschaft in Österreich gründen. Zunächst sollen die Versandhandelspakete des Mutterkonzerns Otto zugestellt werden, der über zwei Versandhäuser in Österreich verfügt. Otto kommt in Österreich auf rund zehn Millionen Sendungen, wie ein Sprecher bestätigte.

Der Chef der Österreichischen Post, Anton Wais, rechnet in diesem Jahr noch mit keinem nennenswerten Ergebnisrückgang durch die verschärfte Konkurrenz aus Deutschland. „Wir sehen das nicht so dramatisch“, sagte er dem Handelsblatt.

Analysten sind vorsichtiger: Der Effekt der zunehmenden Konkurrenz sei stärker als erwartet, meint Bernd Maurer von der Raiffeisen Centrobank in Wien. Christoph Schultes von der Ersten Bank weist darauf hin, dass sich der Umsatzrückgang im Paketgeschäft wegen bleibender Fixkosten unmittelbar im Ergebnis niederschlagen werde.

Mittelfristig geht die Österreichische Post von Ergebniseinbußen im Paketgeschäft in einer Größenordnung von 20 bis 25 Millionen Euro aus. Die Aktie gab an der Wiener Börse leicht nach. Auch im Firmenkundengeschäft stehen der Österreichischen Post mit DPD Austria und der Deutsche-Post-Tochter DHL Austria zwei starke Konkurrenten gegenüber.

agr/oli (HB)

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