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Wirtschaft: Paris für Allianz und Commerzbank

PARIS / FRANKFURT (MAIN) (kr/HB).Der Allianz-Konzern und die Commerzbank sind der französischen Regierung bei der anstehenden Privatisierung der Staatsbank Crédit Lyonnais als Kernaktionäre willkommen.

PARIS / FRANKFURT (MAIN) (kr/HB).Der Allianz-Konzern und die Commerzbank sind der französischen Regierung bei der anstehenden Privatisierung der Staatsbank Crédit Lyonnais als Kernaktionäre willkommen.Wirtschafts- und Finanzminister Dominique Strauss-Kahn gab am Donnerstag in Paris bekannt, daß für die französische Tochter AGF der Allianz sechs Prozent des Kapitals vorgesehen seien.Die Commerzbank soll mit vier Prozent bedacht werden.Für die französische Genossenschaftsbank Crédit Agricole ist eine Beteiligung von zehn Prozent am Kapital des Crédit Lyonnais (CL) vorgesehen.Der französische Versicherungskonzern AXA soll mit 5,5 Prozent beteiligt werden, die spanische Banco Bilbao Vizcaya 3,75 Prozent und die italienische Banca Intesa 2,75 Prozent erhalten.Für die sieben Gesellschaften ergibt sich mithin eine Quote von 33 Prozent.Insgesamt hatten sich für den "harten Kern" von Aktionären zehn Bewerber gemeldet.Die Allianz-Tochter AGF hatte dabei Interesse an fünf bis acht Prozent des CL-Kapitals gezeigt, die Commerzbank sich für die Übernahme von "um die fünf Prozent" einschreiben lassen.

Jetzt werden Gespräche zwischen den ausgewählten Kandidaten und der Bank beginnen.Mitte Juni sollen die Preise veröffentlicht werden, zu denen die Anteile abgegeben werden, ehe dann das Wirtschafts- und Finanzministerium endgültig entscheidet.Bei der Commerzbank wurde die Entscheidung der Pariser Regierung als eine "sehr schöne Sache" begrüßt.Sie hatte nach Angaben ihres Vorstandssprechers Martin Kohlhaussen zur Bedingung gemacht, daß sie als einzige deutsche Bank in den Kreis der Kernaktionäre aufgenommen werde.Diese Bedingung wäre erfüllt.

Mit der Crédit Lyonnais pflegt die deutsche Großbank seit vielen Jahren enge geschäftliche Beziehungen.Beide Institute gehörten einst zur Gruppe der "Europartners", die in den 70er Jahren, unter maßgeblicher Mitwirkung des damaligen Commerzbank-Chefs Paul Lichtenberg, ins Leben gerufen worden war; ihr gehörten außerdem die Banca di Roma und der Banco Hispano Americano an.Die in diesen Verbund gesetzten großen Erwartungen haben sich aber nur teilweise erfüllt.Schon damals war eine wechselseitige Kapitalbeteiligung zwischen Commerzbank und Crédit Lyonnais angedacht, die jedoch an überzogenen Vorstellungen der französischen Großbank über den Wert des eigenen Hauses scheiterte.

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