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Vor vier Jahren wollte Porsche Volkswagen übernehmen.

© dapd

Vorwurf Marktmanipulation: Porsche erzielt Etappensieg vor Gericht

Porsche ist in der gerichtlichen Aufarbeitung des Übernahmekampfs mit Volkswagen in zwei Fällen vom Vorwurf der Markmanipulation freigesprochen worden. Das Urteil könnte richtungsweisend für weitere Prozesse sein, bei denen um Milliardensummen geklagt wird.

Das Landgericht Braunschweig hat die Dachgesellschaft des Sportwagenbauers am Mittwoch in zwei Fällen vom Vorwurf der Marktmanipulation im Übernahmekampf mit Volkswagen vor vier Jahren freigesprochen. Beide Kläger hatten dem Sportwagenhersteller vorgeworfen, fehlerhafte Pressemitteilungen über die weiteren Übernahmepläne herausgegeben zu haben. Die entsprechenden Klagen wurden abgewiesen, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Puhle. Eine nähere Begründung wollte die zuständige Kammer gegen Mittag abgeben. Ein privater Anleger und eine Schweizer Anlagegesellschaft hatten von der Porsche-Holding PSE und einer Frankfurter Bank Schadenersatz in Millionenhöhe verlangt.

Die Stuttgarter reagierten erleichtert auf den Beschluss, der eine Richtungsentscheidung für drei weitere Prozesse sein könnte. „Die beiden Urteile sind ein positives Signal“, erklärte ein Sprecher. „In den weiteren Verfahren, die zum Teil anders gelagert sind, werden wir unsere Rechtsauffassung mit aller Konsequenz vertreten.“ Über die jetzt abgewiesenen Klagen hinaus beschuldigen Investoren die PSE in drei zusätzlichen Fällen, im Zuge des später gescheiterten Versuchs einer Übernahme des viel größeren Autobauers Volkswagen 2008/2009 nicht über die wahren Absichten informiert zu haben. Dadurch seien ihnen Verluste beim Handel mit VW-Aktien entstanden.

In den übrigen Verfahren, die voraussichtlich erst im Frühjahr 2013 verhandelt werden, beträgt die Klagesumme mehrere Milliarden Euro. Zum Teil ist hier auch Volkswagen von den Vorwürfen betroffen.

Die Porsche AG, in der das operative Geschäft des Sportwagenbauers gebündelt ist, gehört seit dem 1. August vollständig zum VW-Konzern. (dpa)

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