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Wirtschaft: Reinigung

Viele Verbraucher halten die Preise für überteuert

PREIS DER WOCHE

Am kommenden Dienstag ist der Sommer vorbei – das sagt zumindest der Kalender. Zwar scheint die Sonne tagsüber noch kräftig, doch die Tage werden kürzer und die Nächte merklich kühler. Kein Wunder, dass viele jetzt ihre warmen Jacken aus dem Schrank holen und zumindest einen Teil ihrer Sommersachen bis zum nächsten Jahr einmotten. Doch vorher müssen die guten Stücke noch einmal gesäubert werden, am besten in der chemischen Reinigung.

Aber die Geschäfte der Reinigungsbetriebe laufen schlecht. Viele Verbraucher finden die Preise überteuert. Zehn Euro für die Reinigung eines Mantels? Vier Euro für eine Hose? „Die Textilien sind heute oft so billig, dass sich eine Reinigung gar nicht lohnt“, sagt Helmut Strohm vom Deutschen Textilreinigerverband. Hinzu kommt die schlechte Wirtschaftslage. „Bei Dienstleistungen sparen die Kunden zuerst“, meint Strohm. Zudem würden die Waschmaschinen immer besser und die Stoffe immer pflegeleichter.

Doch ob man zur Reinigung geht oder nicht, ist auch eine Frage des Preises. Der sei angemessen, sagen die Anbieter. Denn um Wollmäntel zu reinigen oder Teile, die nicht knittern dürfen, könne man die Maschinen nur zur Hälfte füllen. Hinzu komme der Bügelaufwand bei Leinen oder Hemden. Das koste, heißt es bei der Berliner Reinigungskette Pinguin. Allerdings gebe es große Qualitäts- und Preisunterschiede, besonders kleine Einzelunternehmer würden immer wieder mit Dumpingangeboten werben.

Dabei haben die Kunden in Berlin nach Meinung der Reinigungsbetreiber keinen Grund, sich über hohe Preis zu beschweren. „Die Berliner Preise liegen deutlich unter dem Bundesschnitt“, berichtet Verbandssprecher Strohm. In München oder Stuttgart zahle man mindestens 15 Prozent mehr.

Auch die Preiserhöhungen im Zuge der Euro-Einführung seien meist wieder zurückgenommen worden, sagt Strohm. Einige Reinigungsbetriebe hatten die Bargeld-Einführung im Jahr 2002 zum Anlass genommen, die Preise zu verdoppeln. Doch viele von diesen schwarzen Schafen seien schon wieder verschwunden, betont Strohm: „Die hat der Markt hart bestraft.“ Foto: Ullstein/Lambert

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