Wirtschaft: Schwarze Zahlen – Versprechen erfüllt
Gut 50 Millionen Euro Gewinn waren es im vergangenen Jahr. 2007 sollen es noch mehr werden
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Berlin - Die Billigfluglinie Air Berlin hat 2006 so viel verdient wie noch nie – und rechnet auch in diesem Jahr mit einem wachsenden Gewinn. Konzernchef Joachim Hunold präsentierte am Dienstag in Berlin neben der Übernahme der Fluggesellschaft LTU auch die Bilanz der Air Berlin. „Dies ist ein besonderer Tag. Nach dem Börsengang haben wir alle Höhen und Tiefen hinter uns. Und wir haben alles eingehalten, was wir versprochen haben“, sagte Hunold. Einen starken Schub habe auch der Kauf des Konkurrenten dba gegeben. Die Integration in den Konzern sei viel schneller gegangen als geplant. „Dies war das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte der Air Berlin“, sagte der Konzernchef.
Unterm Strich weist Air Berlin für 2006 einen Gewinn von 50,1 Millionen Euro aus – nach einem Minus von 115,9 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Beim Börsengang im Mai 2006 hatten sich noch viele Beobachter skeptisch gezeigt, ob Air Berlin tatsächlich den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffen würde. Geholfen haben dabei auch die Verlustvorträge, die mit der dba übernommen wurden. „Im Endeffekt“ habe Air Berlin im vergangenen Jahr keine Steuern gezahlt, sagte Hunold. Auch in diesem Jahr werde man alte Verluste steuermindernd nutzen können.
Insgesamt beförderte Air Berlin – inklusive dba – 19,7 Millionen Passagiere. Das bedeutet einen Zuwachs von 12,6 Prozent. In diesem Jahr soll die Zahl auf 22 Millionen steigen. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei fast 1,6 Milliarden Euro. Mit der dba lag das Plus im Vergleich zu 2005 bei 29,6 Prozent, ohne die dba bei 16,2 Prozent. Immer wichtiger wird das Geschäft mit Firmenkunden. In dem – besonders profitablen – Bereich stieg der Umsatz um 41 Prozent auf rund 349 Millionen Euro.
Die Börse reagierte zunächst mit einem kräftigen Kursanstieg bei der Air- Berlin-Aktie. Das Papier verteuerte sich in der Spitze um gut 3,5 Prozent. Am Nachmittag ebbte die Euphorie etwas ab. Zum Schluss blieb noch ein Plus von rund 1,2 Prozent auf 16,40 Euro. Analystin Martina Noß von der Nord LB sagte dem Tagesspiegel: „Insgesamt sind die Zahlen im Rahmen der Erwartungen.“
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