Wirtschaft: Spiele der Hoffnung
Konsolen geben der Industrie Schwung. Bundeskanzlerin Merkel eröffnet die Branchenschau
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Hannover - Die deutsche Industrie für Information und Kommunikation wird in diesem Jahr voraussichtlich um zwei Prozent auf 149 Milliarden Euro wachsen. Das teilte der Branchenverband Bitkom gestern im Vorfeld der Computermesse Cebit mit. Zwar kann die Branche damit nicht an das Wachstum des Vorjahres anschließen, als das Plus 2,4 Prozent betragen hatte. Dennoch ist es mehr als die 1,6 Prozent, die der Verband bislang erwartet hat. „Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist auf Wachstum gepolt, und es spricht derzeit nichts dafür, dass gewerbliche und private Kunden ihre Ausgaben drosseln werden“, sagte Willi Berchtold, der Präsident des Bitkom.
Auf der Cebit, die am Abend von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet wurde, zeigen ab dem heutigen Donnerstag rund 6000 Firmen neue Produkte rund um die Informations- und Kommunikationstechnologie. Die ITK- Branche zählt mit rund 800 000 Beschäftigten zu den größten in Deutschland.
Gleichzeitig ist sie der Treiber für Innovationen in vielen anderen Branchen wie etwa der Automobilindustrie. „Die ITK- Branche ist ganz vorne dabei, wenn es um Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Innovationen oder den Verkauf neuer Produkte geht“, betonte Berchtold. Nach seinen Angaben werden in diesem Jahr erneut Software und IT- Dienstleistungen die Wachstumstreiber sein. In der unter starkem Preisdruck leidenden Hardware-Industrie werde sich die Situation stabilisieren. Zwar gehe die Zahl der Jobs in diesem Bereich zurück. Etwas Entlastung für die Computerhersteller erwartet Berchtold aber durch das neue Betriebssystem Vista von Microsoft. „Private und gewerbliche Nutzer werden nach und nach ihre Bestände erneuern. Im laufenden Jahr steigt die Zahl der verkauften PCs um acht Prozent auf fast zehn Millionen Stück“, zeigte sich der Verbands-Präsident zuversichtlich. Tags zuvor hatte Achim Berg, der neue Deutschlandchef von Microsoft, von einer überraschend guten Nachfrage nach Vista berichtet.
Freude bereitet der Branche das Geschäft mit der digitalen Konsumelektronik. Zwar sei die Zeit mit zweistelligen Zuwachsraten vorbei. „Mit einem Plus von 6,5 Prozent liegt dieser Markt aber klar über dem Schnitt“, berichtete Bitkom. Vor allem das Geschäft mit Spielekonsolen habe kräftig an Schwung gewonnen. Hier rechnet der Verband mit einem Plus von immerhin 21 Prozent. jkn (HB)
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