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Menschen gehen an einer Wechselstube mit einem Rekrutierungsplakat der Armee vorbei.

© dpa/Alexander Zemlianichenko

Stärkste Anhebung seit März 2022: Russlands Notenbank reagiert mit deutlicher Zinserhöhung auf Rubel-Schwäche

In den vergangenen Tagen war der Rubel am Devisenmarkt unter Druck geraten. Nun reagiert die Notenbank.

Stand:

Die russische Notenbank hat mit einer deutlichen Zinserhöhung auf die starke Abwertung des Rubels reagiert. Der Leitzins werde von 8,5 auf 12,0 Prozent angehoben, teilte die Zentralbank am Dienstag nach einer außerordentlichen Zinssitzung mit.

Diese Entscheidung sei getroffen worden, „um die Risiken hinsichtlich der Preisstabilität zu minimieren“, teilte die Notenbank des Landes am Dienstag nach einer Sondersitzung mit

Es ist die stärkste Zinsanhebung seit März 2022, nachdem der Leitzins damals unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch stärker angehoben wurde. Der Leitzins liegt nun so hoch wie seit dem Frühjahr 2022 nicht mehr, nachdem er zwischenzeitlich wieder gesenkt worden war.

Je nachdem, wie sich die Preise entwickelten, werde die Zentralbank „weitere Entscheidungen“ zum Leitzins treffen, hieß es weiter. Die nächste reguläre Sitzung der Notenbank findet am 15. September statt.

In den vergangenen Tagen war der Rubel am Devisenmarkt unter Druck geraten und auf den niedrigsten Stand zum Dollar und zum Euro seit März 2022 gefallen. Am Montag wurden zeitweise mehr als 100 Rubel für einen Dollar und mehr als 110 Rubel für einen Euro fällig. Nach Einschätzung von Experten hat eine sich verschlechternde Bilanz im Außenhandel zum jüngsten Wertverfall der russischen Währung beigetragen.

Nach der Zinserhöhung konnte sich der Rubel aber nur vergleichsweise leicht erholen. Am Vormittag wurden für einen Dollar knapp 98 Rubel gezahlt.

Seit Jahresbeginn verlor der Rubel bereits rund 30 Prozent an Wert. Auch die Inflation war zuletzt wieder gestiegen - was wiederum auf die Schwäche der Währung zurückzuführen ist - und erreichte im Juli einen Wert von 4,4 Prozent. Russland ringt mit sinkenden Einnahmen aus seinen Exporten, einem erhöhten Importbedarf sowie hohen Militärausgaben. (dpa/AFP)

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